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Forschung

Gruppenfoto der Abteilung KSO (Copyright: H. Hillen, 2014)

Gruppenfoto der Abteilung KSO (Foto: Heidrun Hille)

In der Abteilung Sozioökonomie des Küstenraumes liegt der Fokus der Forschung auf einem besseren Verständnis der Mensch/Natur-Interaktionen. Drei Forschungsfelder zeichnen die Abteilung aus: Integriertes Küstenmanagement, Planung und Governance sowie Wahrnehmung von Umweltveränderungen. Diese Forschungsfelder werden mit Konzepten wie der Komplexitätstheorie oder den Ökosystemdienstleistungen untersucht. Dafür werden quantitative und qualitative empirische Methoden der Sozialforschung eingesetzt, u.a. auch die Dynamische Simulation.

Klimarisiko Meer - Wenn die Flut kommt


Screenshot zdf.de

Screenshot zdf.de

Ist der durch den Klimawandel beschleunigte Meeresspiegelanstieg noch aufzuhalten? Was passiert im schlimmsten Fall? Die zdf Dokumentation ist in der Serie „planet e“ diesen Fragen nachgegangen und hat mit Wissenschaftlern gesprochen, die bereits seit Jahren vor einem Worst-Case-Szenario warnen.

Prof. Dr. Beate Ratter zeigt mit anderen Wissenschaftlern in der Dokumentation auf, welche Konsequenzen der beschleunigte Meeresspiegelanstieg hat. Anhand von Beispielen wie New York, Venedig und Hamburg werden die Zusammenhänge für verheerende Folgen dargestellt.

zdf Dokumentation "Klimarisiko Meer - Wenn die Flut kommt"

Integriertes Küstenmanagement


Erarbeitung von Analysemethoden, die – über die Verbindung von natur- und sozialwissenschaftlichen Informationen – zu einer integrierten und disziplinübergreifenden Betrachtung von Mensch/Natur-Interaktionen in Küstenräumen beitragen. Die Ergebnisse unterstützen die praktische Umsetzung von Küstenmanagementstrategien.

Planung und Governance im Küsten- und Meeresraum


Forschung zu traditionellen und neuen Planungsansätzen, insbesondere mit Blick auf Interessenkonflikte, die Langzeitentwicklung maritimer Nutzungen sowie Planungs- und Beteiligungsprozesse. Politik- und Akteursanalysen identifizieren Mechanismen, Regeln und Handlungsebenen, die für die Umsetzung von Meeresraumordnung und umweltpolitischen Maßnahmen relevant sind.

Wahrnehmung von Umweltveränderungen und Risiken an der Küste


Forschung zur Wahrnehmung des Meeresraumes und der Küstenlandschaft durch die ansässige Bevölkerung, insbesondere zur Bedeutung von Heimat und zur Wahrnehmung von Risiken. Die unterschiedlichen Wertvorstellungen und Wahrnehmungen von Risiken der Küstenbevölkerung spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung zukünftiger Planungs- und Managementstrategien.

Komplexe Systeme


Die Komplexitätstheorie trägt zu einem besseren Verständnis von nicht-linearen, dynamischen Systemen bei. Nicht die Vielzahl der Systemelemente steht im Vordergrund der Betrachtung, sondern das komplexe Verhalten von Systemen, die sowohl aus einfachen und wenigen als auch aus vielen und komplizierten Strukturen bestehen können. Die Komplexitätstheorie bietet neue Perspektiven auf den Systemverlauf, auf Unsicherheiten und Überraschungen sowie auf tipping points im Systemverhalten.
Sie kann helfen, neue Perspektiven und Ansätze zu entwickeln, um mit den Aufgaben des Umwelt- und Katastrophenmanagements umzugehen.

Ökosystemdienstleistungen


Ökosystemdienstleistungen beschreiben den Nutzen von Ökosystemen für den Menschen. Das Konzept kann über die Möglichkeit, ökologischen Gütern einen (materiellen) Wert beizumessen, die vielfältigen menschlichen Abhängigkeiten von funktionierenden Ökosystemen hervorheben. Es wird u. a. dazu genutzt, den Einfluss menschlichen Handels auf Ökosysteme und dessen Rückwirkung auf den Menschen zu analysieren.

Quantitative und qualitative empirische Methoden


Quantitative und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung dienen dazu, Mensch/Natur-Beziehungen im Küstenraum zu untersuchen. Quantitative Befragungen zeigen, wie die Bewohner der Küste ihre natürliche Umwelt und soziale Lebenswelt wahrnehmen und welche Interaktionen bestehen.
Qualitative Interviews mit Experten und Entscheidungsträgern ermöglichen ein tiefer gehendes Verständnis von Managementprozessen und institutionellen Rahmenbedingungen, die den Küstenraum betreffen.

Dynamische Simulation


Für die Untersuchung dynamischer sozialer Phänomene wird die Simulation als analytische Methode genutzt. Dabei werden räumliche und zeitliche Aspekte mit menschlichen Verhaltensparametern kombiniert, um unterschiedliche Prozesse und deren Konsequenzen zu analysieren. Empirische und/oder statistische Daten werden für die Erstellung von „was-wäre-wenn-Szenarien“ verwendet, um verschiedene Entwicklungspfade und komplexe Mensch/Natur-Interaktionen in Küstenräumen besser zu verstehen. Die Ergebnisse der Modellierungen können Diskussionen zwischen Wissenschaft, Administration und Öffentlichkeit initiieren.

Vergleichende Studien


Vergleichende Fallstudien zwischen Ländern und Kulturen mit unterschiedlichen natürlichen und sozialen Rahmenbedingungen geben Einsichten in Veränderungen und Entwicklungstendenzen.
Wir arbeiten eng mit Institutionen entlang der Nord- und Ostsee zusammen ebenso wie mit Partnern in Nordamerika, China, Taiwan und den karibischen Inselstaaten. Neben der aktiven Beteiligung an EU-fi nanzierten Forschungsprojekten kooperieren wir mit internationalen Netzwerken wie LOICZ und ICES.