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„Direkter Abbau“ oder „Sicherer Einschluss“ ? - Öffentliche Diskussion über Stilllegungsstrategien am 15.01.2013

Am 15. Januar 2013 folgten rund 80 Gäste der Einladung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) zur zweiten öffentlichen Veranstaltung „HZG im Dialog“. Auf Wunsch der Vor-Begleitgruppe wurde im Schwerpunkt des Abends die Frage erörtert und diskutiert, welche Alternativen es nach der endgültigen Abschaltung einer kerntechnischen Anlage im anschließenden Stilllegungsprozess gibt. Zusätzlich ging es um die Themen Strahlenschutz und den Umgang mit den radioaktiven Abfällen.

HZG im Dialog am 15. Januar 2013 im Hörsaal

Zweite Veranstaltung der Reihe „HZG im Dialog“ im Hörsaal auf dem Forschungsgelände. Foto: HZG/ Patrick Kalb-Rottmann

Während der Begrüßung betonte Professor Wolfgang Kaysser, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZG, noch einmal, dass ein transparenter Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft der richtige Weg sei, um große Veränderungen des Zentrums gemeinsam zu gestalten und bedankte sich insbesondere für das Engagement der Bevölkerung.

Der HZG-Forschungsreaktorleiter Dr. Peter Schreiner stellte in seinem anschließenden Vortrag vor, warum sich das Helmholtz-Zentrum Geesthacht für den direkten Abbau der Forschungsreaktoranlage entschieden hat. Dabei betonte Schreiner noch einmal, dass bei sämtlichen Schritten die Sicherheit an oberster Stelle stehe. Zudem gebe es bundesweite Erfahrungen mit dem Rückbau von Forschungsreaktoren, die grundsätzlich nicht mit Kernkraftwerken zu vergleichen seien. „Unser Betriebspersonal kennt unsere Anlage genau und wird sich der Verantwortung stellen“, so Dr. Peter Schreiner.

Wolfgang Neumann, Diplom-Physiker und kritischer Experte, hielt die Standpunkte des HZG für nachvollziehbar, betonte aber, dass aus seiner Sicht eine Alternativenabwägung einer gründlichen Prüfung bedarf. Von anderen Reaktoren gibt es aus Neumanns Sicht auch Aspekte, die für einen „Sicheren Einschluss“ sprechen.

Verständigt haben sich HZG und Vor-Begleitgruppe darauf, dass Wolfgang Neumann, in den nächsten Wochen die Antragsunterlagen noch einmal sichten und überblicksartig bewerten wird. Auf der Grundlage werden HZG und Vor-Begleitgruppe dann eine Bewertung vornehmen, so dass Ende Februar der Antrag für die Stilllegung des Forschungsreaktors bei der Aufsichtsbehörde in Kiel gestellt werden kann. Bei dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren werden externe Gutachter hinzugezogen und die Öffentlichkeit beteiligt.

Die externen Gutachter werden von der atomrechtlichen Aufsichtbehörde beauftragt. Jens Meier vom schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, der als so genannte „Atomaufsicht“ die Geesthachter Reaktoranlage betreut, musste für den Abend krankheitsbedingt absagen. Aus diesem Grund sammelte das Moderatorenteam des Abends, Silke Freitag und Tammo Krüger, die Fragen aus der Bevölkerung, die an das Ministerium weitergeleitet und beantwortet werden.

Sämtliche Details der Standpunkte und Informationen von Dr. Peter Schreiner und Wolfgang Neumann können in den Vorträgen nachgelesen werden.

Die Vorträge der Veranstaltungsreihe "HZG im Dialog" stehen unter folgendem Link zum Download zur Verfügung


Zum Download der Dokumente und Vorträge Vor-Begleitgruppe (Stand 14. Januar 2013) [Download, PDF]