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Forschung an Bord


Die Coriolis wird als Forschungsschiff in vielseitigen Gebieten einsetzbar sein. Durch ihre kompakte Größe und niedrigen Tiefgang kann sie Flüsse, Flachwasserbereiche wie das Wattenmeer aber auch tiefere Gewässer der Nord- und Ostsee problemlos befahren. Das Schiff kombiniert die Expertise des Helmholtz-Zentrums Hereons im Bereich der Küsten-, Membran- und Wasserstoffforschung. Auf diesen Gebieten wird so auch an Bord eine vielfältige und interdisziplinäre Forschung ermöglicht.
An Bord befindet sich ebenfalls ein Labor für die Brennstoffzellen und den eingebauten, am Hereon entwickelten Metallhydridtank. Das Labor befindet sich im Bugbereich, in der Nähe des Antriebs, um die Möglichkeiten der wasserstoffbasierten Energieversorgungssysteme des Schiffs zu erproben.

Küstenforschung

Foto: Hereon/Christian Schmid

Mit der Kombination aus Nass- und E-Labor können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Coriolis Wasser- und Sedimentproben entnehmen und diese anschließen auf Inhalts- und mögliche Schadstoffe analysieren. Darüber hinaus werden vom Nasslabor aus Messsonden eingesetzt sowie vielfältige physikalische Messungen durchgeführt. Die Vorbereitung der Messsonden sowie die anschließende Analyse der gewonnenen Messdaten werden im E-Labor analysiert. Von Bord der Coriolis aus können auch Bojen ausgelegt sowie bodengebundene Messsysteme wie Unterwasserknoten und Lander ausgebracht werden.

Zur Ausstattung des Nasslabors zählt ein Hydrographenschacht, mit dem wissenschaftliche Geräte direkt aus dem Inneren des Schiffs bis in die Kiellinie ausgebracht werden können. Darüber hinaus ist das Labor mit Hydroakustischen Systemen zur Strömungsmessung (Echolot und ADCP) sowie einem Reinst-Meerwassersystem zur Spurenanalytik ausgestattet. Die eingebaute FerryBox, kann online registriert werden und misst kontinuierlich physikalische, chemische und biologische Parameter, wie Sauerstoffkonzentration, Salzgehalt, Temperatur oder pH-Wert – Während der Fahrt und im Hafen.

Einblicke in die aktuelle Forschung

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Foto: istock/ Mike Mareen

Offshore-Windparks verändern marine Ökosysteme
Der Ausbau von Offshore-Windparks in der Nordsee geht voran. Doch die Konsequenzen für die marine Umwelt, in der sie errichtet werden, sind noch nicht vollständig erforscht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Hereon haben zu den Auswirkungen von Windparks bereits in vergangenen Studien wertvolle Erkenntnisse geliefert. In ihrer neuesten Veröffentlichung zeigen sie nun, dass großangelegte Windparks die marine Primärproduktion sowie den Sauerstoffgehalt in und außerhalb der Windparkgebiete stark beeinflussen können. Ihre Ergebnisse veröffentlichte das Fachjournal Communications Earth & Environment. Weitere Informationen

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Foto: ESA/Hereon/KOF

Der Klimawandel und seine Folgen in der Ostsee
Wie vollzieht sich der Klimawandel in der Ostsee und was sind mögliche Auswirkungen auf die Meeresumwelt? Das internationale Forschungsnetzwerk Baltic Earth unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums Hereon und die Helsinki-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee, HELCOM, haben 2021 eine Zusammenfassung aktueller Forschungsergebnisse von rund 100 Forschenden der gesamten Ostseeregion in Form eines kompakten Faktenblatts herausgegeben. Dieses liegt seit Herbst 2022 auch in deutscher Übersetzung vor. Weitere Informationen

Offshore

Foto: Hereon/Sabine Billerbeck

Grüner Wasserstoff aus Offshore-Windkraft
H2Mare ist eines von drei Wasserstoff-Leitprojekten, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt bis zu 740 Millionen Euro gefördert werden. Bei H2Mare wird innerhalb von vier Jahren gemeinsam mit rund 32 Partnern aus Wissenschaft und Industrie die Erzeugung von grünem Wasserstoff und Folgeprodukten mit Offshore-Windkraft untersucht. Mit vier seiner Institute unterstützt das Helmholtz-Zentrum Hereon die Technologieentwicklung für eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieproduktion. Weitere Informationen