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Schlick bindet Kohlenstoff

Forschungsprojekt untersuchte Beeinträchtigung des Kohlenstoffkreislaufs in der Nordsee durch Klimawandel und menschliche Nutzung

In den vergangenen drei Jahren untersuchte das Verbundprojekt APOC unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums Hereon, wie Klimawandel und menschlicher Nutzungsdruck den Kohlenstoffkreislauf in der Nordsee beeinträchtigen. Das Projekt wurde gemeinsam vom Alfred-Wegener-Institut - Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und dem Hereon koordiniert. Die Abschlussveranstaltung fand in Berlin statt, bei der es unter anderem ein Fachgespräch unter dem Motto „Schlick ist schick“ mit Vertretungen aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gab.

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Fachgespräch APOC-Abschluss. v.l.n.r.: Silke Inselmann (Moderatorin, Widserve), Ute Wilhelmsen (DAM), Nadja Ziebarth (Leiterin des Meeresschutzbüros des BUND), Wenyan Zhang (Hereon), Sabine Kasten (AWI), Daniel Schneider (MdB, SPD, Sprecher des Parlamentskreises Meerespolitik), Sebastian Unger (Meeresbeauftragter der Bundesregierung, BMUV). Foto: Tanja Glawatty

Das Verbundprojekt „Anthropogene Einflüsse auf den Kreislauf partikulären organischen Kohlenstoffs in der Nordsee“ (APOC) wurde im Rahmen des MARE:N-Programms „Ozeane unter Stress - Analyse der marinen CO2-Aufnahmefähigkeit“ und unter dem Dach des Forschungsrahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Die Forschenden um die Projektkoordinatoren Prof. Dr. Sabine Kasten, Sedimentgeochemikerin am Alfred-Wegener-Institut und Dr. Wenyan Zhang, Ozeanmodellierer vom Hereon-Institut für Küstensysteme – Analyse und Modellierung, untersuchten die Bedeutung feinkörniger Sedimente (Schlick) der Nordsee als Speicher partikulären organischen Kohlenstoffs (POC) und zur Festlegung von Kohlenstoff/Kohlendioxid und wie diese Ökosystemleistung durch den globalen Klimawandel und anthropogenen Nutzungsdruck beeinträchtigt wird. Weitere Beteiligte waren das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die Universität Hamburg und das Meeresschutzbüro des BUND.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung, die am 14. und 15. Mai im Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolution und Biodiversitätsforschung in Berlin stattfand, gab es unter anderem ein vom BUND organisiertes Fachgespräch, bei dem die folgenden Fragen im Vor-dergrund standen: Welche aktuellen Forschungsergebnisse gibt es? Wie kommen wir vom Wissen ins Handeln? Was braucht es noch an Forschung? Brauchen wir zukünftig Klimaschutzgebiete bzw. Kohlenstoffschutzgebiete in der Nordsee und der Ostsee? Wie können solche Klima- bzw. Kohlenstoffschutzgebiete umgesetzt und eingerichtet werden? Wie kann der Transfer aus der Wissenschaft in die Politik und der Dialog zwischen den beteiligten Gruppen verbessert werden? Alle Beteiligten werten die Arbeit des Verbundprojektes als großen Erfolg.

Wenyan Zhang erklärte: „Am Helmholtz-Zentrum Hereon waren wir dafür verantwortlich, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten wie die Grundschleppnetzfischerei, Offshore-Sandabbau, Sedimentausbaggerung und Verklappung, die an einigen ausgewählten Standorten von unseren Projektpartnern gemessen wurden, durch numerische Modellierung auf die gesamte Nordseeregion zu übertragen. Wir haben deutliche Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf organischen Kohlenstoff in den Oberflächensedimenten des Meeresbodens identifiziert und die zugrunde liegenden Mechanismen untersucht. Beispielsweise haben wir eine negative Auswirkung der Grundschleppnetzfischerei auf die Kohlenstoff-Speicherkapazität schlickiger Meeresbodenregionen festgestellt.“ Die Ergebnisse des APOC-Projekts könnten sowohl die nationale als auch die internationale Meeresraumplanung unterstützen, um die CO2-Speicherkapazität in den Sedimenten der Schelfmeere zu erhöhen und somit zum Klimaschutz beizutragen.

Weitere Informationen

Website Alfred-Wegener-Institut Webseite GEOMAR Website BUND Website Universität Hamburg Website Hereon-Institut für Küstensysteme – Analyse und Modellierung

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Dr. Wenyan Zhang

Wissenschaftler

Helmholtz-Zentrum Hereon I Institut für Küstensysteme – Analyse und Modellierung

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Christoph Wöhrle

Wissenschaftsredakteur

Helmholtz-Zentrum Hereon I Kommunikation und Medien

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