Foto Ludwig Prandtl II
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Planung für Ludwig Prandtl II immer konkreter

Das neue Hereon-Forschungsschiff besteht schon jetzt aus mehr als ein paar Entwürfen

Allein schon die Daten sind beeindruckend. Eine Länge von 30 Metern, 8 Metern Breite, 6,5 Metern Durchfahrthöhe und ein Tiefgang von 1,5 Metern. So wird das neue Forschungsschiff für das Helmholtz-Zentrum Hereon aussehen: die Ludwig Prandtl II. Schon gibt es ein Modell und die ersten Versuche damit sind geplant. Als nächstes muss eine geeignete Werft gefunden werden.

Foto Modell Ludwig Prandtl II

Das Modell der Ludwig Prandtl II. Foto: Hereon/ Volker Dzaak

Die Planung eines neuen Forschungsschiffes ist eine umfangreiche und anspruchsvolle Aufgabe. Sie kann nur in enger Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro für Schiffbau gelingen. Das Hamburger Planungsbüro Technolog Services GmbH (TLS) konnte durch Kompetenz in der Ausschreibung überzeugen und hat damit den Auftrag erhalten.

Die Ludwig Prandtl II wird Labore für die Küstenforschung, Wasserstofftechnologie (Brennstoffzellen und Metallhydrid-Speichertanks) und die Erprobung von Membranmodulen zur Abgasreinigung erhalten. Die Detailpläne werden in enger Kooperation mit den beteiligten Forschenden von Technolog Services entworfen. Dabei kommt es darauf an, die Anforderungen für den wissenschaftlichen Messbetrieb mit den Erfordernissen des Schiffbaus in Einklang zu bringen. So ist zum Beispiel die Bestimmung der Position des Messsystems zur Erfassung der Strömungsgeschwindigkeit des Wasserkörpers unterhalb des Schiffes eine wichtige Aufgabe. Typischerweise wird ein ADCP (Acoustik Doppler Current Profiler: Ultrasschall-Messverfahren) im Boden des Schiffes in der Nähe des Bugs angeordnet, um eine Beeinflussung der Messungen durch die Schiffsbewegung auszuschließen. In der Planung wurde der Schiffsrumpf deshalb so optimiert, dass das Strömungsmesssystem nicht von der Umströmung des Schiffes (Blasenbildung) beeinflusst werden kann.

Um die Planungsrechnungen zu validieren und um zu testen, ob das neue Forschungsschiff auch im Seegang eine gute Figur macht, werden anschließend Modellversuche durchgeführt. Hiermit wurde die Schiffbauversuchsanstalt Potsdam beauftragt, die mit der Ausführung der Modellversuche im Dezember beginnen wird. Die Ausschreibung der bauausführenden Werft ist für das Frühjahr 2022 geplant.

Hinweis

Am 16.12.22 wurde im Rahmen eines internen Wettbewerbes unter den Hereon-Mitarbeitenden der zukünftige Name des neuen Forschungsschiffes gefunden. Das Schiff wird „Coriolis“ heißen. Der ausgewählte Name geht auf den Mathematiker und Physiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792–1843) zurück und ersetzt damit den bis dato genutzten Arbeitstitel „Ludwig Prandlt II“.

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