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| Pressemitteilung

Deutsch-Französische Klimaforschungsinitiative

„Make Our Planet Great Again“ fördert HZG-Küstenforschung mit 1,5 Millionen Euro

Dr. Helmuth Thomas, Küstenforscher im Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) erhält für die kommenden vier Jahre eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Unter seiner Leitung untersucht die neu eingerichtete HZG-Arbeitsgruppe „Alkalinität“ das Säurebindungsvermögen sowie den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane und den Zusammenhang zum Klimawandel. Das Projekt wird im Rahmen der Deutsch-Französischen Klimaforschungsinitiative finanziert, die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel eingerichtet wurde.

Wissenschaftlerin auf dem HZG Forschungsschiff Ludwig Prandtl

Expeditionen auf der Nordsee unternehmen die Wissenschaftler mit Forschungsschiffen. Hier eine Sediment-Probennahme an Bord des Forschungsschiffs LUDWIG PRANDTL. [Foto: HZG/Christian Schmid]

Der durch den Menschen verursachte zunehmende Kohlendioxid-Ausstoß verändert nicht nur das weltweite Klima und fördert die globale Erwärmung, sondern wirkt sich auch vielfältig auf das Leben in den Ozeanen aus: Kohlendioxid löst sich vermehrt im Meerwasser, bildet dort Kohlensäure und setzt so Wasserstoff-Ionen frei, die zur Versauerung der Ozeane führen.

Diese pH-Absenkung beeinflusst fast alle biochemischen und biologischen Prozesse im Meer. Sehr empfindlich reagieren kalkhaltige Organismen wie etwa Muscheln, da sich der Aufbau ihrer Schalen bei einem niedrigeren pH-Wert erschwert. Auf der anderen Seite entnehmen die Meeresalgen während der Photosynthese der Atmosphäre einen Großteil des Kohlendioxids und produzieren genauso viel Sauerstoff wie sämtliche Pflanzen an Land zusammen.

Dr. Helmuth Thomas: „Unser Projektteam befasst sich mit den komplexen biogeochemischen Rollen der Küsten und Ozeane als Stellschrauben des atmosphärischen Kohlendioxids. Wir erforschen auch, inwieweit menschliche Aktivitäten und der Klimawandel das Säurebindungsvermögen, die sogenannte Alkalinität, der Meere beeinflussen.“ Die Wissenschaftler werten unter anderem den Eintrag von landwirtschaftlichen Düngemitteln aus, die über Flüsse in die Ozeane gelangen, und untersuchen Abbauprozesse in den Sedimenten der Küstenmeere.

Neben speziellen Modellentwicklungen und Simulationen am Computer sind verschiedene Expeditionen geplant. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den Universitäten Oldenburg, Hamburg und Exeter (UK) sowie dem Alfred-Wegener-Institut für Polar - und Meeresforschung durchgeführt. Eine erste Expedition mit Probennahme von Wasser und Sediment startete Ende Mai.

Die Klimaforschungsinitiative wurde durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel eingerichtet. Beide Staatshäupter haben gemeinsam das Deutsch-französische Programm „Make Our Planet Great Again“ nach dem Pariser Klimaabkommen initiiert. Die 2018 gestartete Initiative wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durch den Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD) mit insgesamt 15 Millionen Euro gefördert. Die 13 ausgewählten Projektleiter erhalten im Zeitraum zwischen 2018 und 2022 für maximal vier Jahre eine Förderung in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in dem Beitrag: Wie viel CO2 schluckt der Ozean?

Zur Person:

Helmuth Thomas

Helmuth Thomas [Foto: privat]

Dr. Helmuth Thomas war bis zum Projektstart im April 2019 Professor für Ozeanografie an der Dalhousie Universität, Halifax, Kanada. Seine Dissertation hat der ausgebildete Ozeanograf an der Universität Rostock, Institut für Ostseeforschung abgelegt. Im HZG leitet er als Senior Scientist die Gruppe „Alkalinität“ im Institut für Küstenforschung.

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Dr. Helmuth Thomas

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