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Materialwissenschaftliches Modellieren: Empfehlungen für Vermittler und Anwender

Das European Materials Modeling Council (EMMC) fördert die industrielle Anwendung materialwissenschaftlicher Modelle und Computersimulationen. Ein Expertentreffen am 27. März 2019 überarbeitet die Grundlagen für den Translationsprozess.

Das European Materials Modeling Council (EMMC) fördert die industrielle Anwendung materialwissenschaftlicher Modelle und Computersimulationen. Ein durch das Helmholtz-Zentrum Geesthacht organisiertes Expertentreffen am 27. März 2019 überarbeitet die Grundlagen für den Translationsprozess.

Die Teilnehmer des Expertentreffens

Das Expertentreffen des EMMC-Projektes fand in Hamburg statt. Dr. Natalia Konchakova steht in der Mitte (im roten Kleid). Foto: HZG/Jan Rasmus Lippels

Bevor neue Verfahren oder Materialien in die Erprobung gehen, werden diese mit materialwissenschaftlichen Modellen simuliert. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Computermodelle lassen sich Materialeigenschaften berechnen, simulieren und verändern. Doch welches Modell ist für eine spezielle Anforderung das richtige?

Während in großen Werkstoff-Firmen ganze Abteilungen mit Simulationsberechnungen beschäftigt sind, fehlt kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dieses Know-how. Daher sollen Vermittler ausgebildet werden (engl. Translatoren), die Anwender in der Industrie mit den passenden Wissenschaftlern oder Einrichtungen zusammenbringen. Um das beste Vorgehen dafür zu etablieren, fand ein internationales Expertentreffen am 27. März in Hamburg statt.

Eine Kernkompetenz im Helmholtz-Zentrum Geesthacht ist die Entwicklung neuer Materialien und Verfahren für Leichtbau, Energie und Umweltschutz. Die Modellierung des Verhaltens der neuen Werkstoffe nimmt dabei einen großen Raum ein. Die Wissenschaftlerin Dr. Natalia Konchakova beschäftigt sich zum Beispiel mit der Simulation und Testung von Rissausbreitung in Magnesium-Legierungen sowie Multimaterial-Systemen. Sie ist eine der Organisatorinnen des Treffens.

„Wir treffen uns, um über Ausbildungsanforderungen und Empfehlungen für Vermittler zu diskutieren und so den Wissenstransfer zwischen materialwissenschaftlicher Grundlagenforschung und industrieller Anwendung zu optimieren“, erklärt Dr. Natalia Konchakova.

EMMC wird seit 2016 durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation "Horizon 2020" gefördert. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt darauf, Lücken bei der effektiven Integration der Werkstoffmodellierung in die europäische Industrie zu identifizieren und Wege zu deren Beseitigung aufzuzeigen. Die insgesamt 16 Partner arbeiten seit Einrichtung des Projektes daran, die Anwendungen der Materialmodellierung in der Industrie voranzutreiben und so den Prozess der Markteinführung der Endprodukte zu beschleunigen. Das jetzt stattfindende Expertentreffen hat zum Ziel, Empfehlungen zur Entwicklung des Translationsprozesses in der europäischen Industrie zu verbessern. Es gibt eine Übersicht der grundlegenden Leistungen, Standards und Aus- und Weiterbildung der Vermittler sowie des Prozesses allgemein.

„Langfristig soll unser Projekt EMMC als Kontaktstelle für jedes potenzielle Unternehmen im europäischen Raum fungieren, die ihre Werkstoffe besser nutzen möchten. Der Translationsprozess und die Vermittler werden dabei wichtige Funktionen einnehmen“, sagt Natalia Konchakova.

Der Schwerpunkt der Projektaufgaben des HZG liegt in der Entwicklung von Konzepten und Methoden für die Vermittler und der Translationsprozesse, der Erstellung und Organisation von fokussierten Workshops zur Ausbildung potenzieller Vermittler, der Organisation von maßgeschneiderten Trainingseinheiten für industrielle Anforderungen, dem Aufbau eines Trainernetzwerks.


Weiter Informationen auf der Projekt-Webseite

Kontakt


Dr. Natalia Konchakova.

Institut für Werkstoffforschung

Tel: +49 (0)4152 87-1963

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Abteilung Korrosion und Oberflächentechnik

Heidrun Hillen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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