Wissen für Landwirte: Helmholtz fördert innovatives Transferprojekt
Das gemeinsame Forschungsprojekt des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) und des Forschungszentrums Jülich wurde in der zweiten Ausschreibungsrunde der Helmholtz-Gemeinschaft ausgewählt.
Bild: BMU/Hgoed
Steigende Temperaturen, länger anhaltende Hitzeperioden und die Veränderung der Verteilung von Niederschlägen: Der Klimawandel wird neben den ohnehin schon vorhandenen kurzfristigen Wetterschwankungen die Landwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen stellen.
Landwirte und andere Akteure in der Agrarwirtschaft werden in Zukunft noch bessere Informationen zu kurzfristigen Wetteränderungen, Wetterextremen, Wasserressourcen und zum regionalen Klimawandel benötigen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Genau diese Expertise will das Projekt „ADAPTER“ des Forschungszentrums Jülich und des Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Geesthacht liefern.
Das Projekt „ADAPTER“ (ADAPT tERrestrial systems) soll in intensivem Dialog mit Schlüsselpartnern und Praxisakteuren aus der Landwirtschaft innovative, simulationsgestützte Produkte für eine optimale Anpassung liefern: an kurzfristige Wettervariabilität und Wetterextreme sowie an langfristigen regionalen Klimawandel.
Das übergeordnete Ziel von ADAPTER ist es, eine breitere Informationsbasis für die Landwirtschaft zu schaffen. Damit sollen bessere informierte Entscheidungen hin zu einer nachhaltigeren, wetter- und klimaresilienteren Landwirtschaft ermöglicht werden. Erreicht wird dies innerhalb von zwei Schwerpunkten:
Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Optimierung des Managements der aktuellen landwirtschaftlichen Produktion wie Bewässerungs- und Düngebedarfe sowie Aussaat- und Erntezeitpunkte durch stündliche, nahezu parzellenscharfe, flächendeckende Vorhersagen relevanter Parameter für die kommenden 10 bis 15 Tage. Zugleich sollen die Nutzer im Rahmen eines Citizen Science-Ansatzes mit Bodenfeuchtesensoren ausgestattet werden, deren Daten in die Prognosen einfließen und diese damit präziser machen. Aufbereitete Vorhersageergebnisse und Beobachtungsdaten sollen ortsbezogen und interaktiv über die Produktplattform von ADAPTER zur Verfügung stehen.
Einen anderen Schwerpunkt bildet die Unterstützung bei der Entwicklung geeigneter Anpassungsstrategien zum regionalen Klimawandel. Dazu soll mit den Akteuren schrittweise ein Praxisnetzwerk aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen interaktive Werkzeuge entwickelt werden, die Ergebnisse aus der Wissenschaft – etwa regionale Klimaprojektionen – mit dem Praxiswissen vor Ort verbinden und die Entwicklung geeigneter Handlungsoptionen und Anpassungsstrategien fördern.
Dazu wird das Climate Service Center Germany des HZG aus regionalen Klimaprojektionen für die Landwirtschaft relevante Informationen zu langfristigen Klimaänderungen erarbeiten. Auch die damit verbundenen Änderungen von Wettervariabilität und Extremen sowie deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft wird gemeinsam mit ausgewählten Schlüsselpartnern erarbeitet.
Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert zum zweiten Mal vier solcher Wissenstransferprojekte in den Bereichen Stadtentwicklung, klimaangepasste Landwirtschaft, Sicherheit bei Großveranstaltungen und Bereitstellung von Satellitendaten. Die besonders innovativen Projekte im Bereich Wissenstransfer erhalten über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro.
Zur vollständigen Pressemeldung der Helmholtz-Gemeinschaft mit Informationen zu allen vier Projekten
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Eine Einrichtung des
Helmholtz-Zentrums Geesthacht