„Positive Zukunft für die Magnesiumforschung in Geesthacht“
Am Mittwoch, 24. Oktober 2018, waren Norbert Brackmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Dr. Herbert Zeisel, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Bildung und Forschung, gemeinsam am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG). Ein Thema des Treffens waren der geplante Wiederaufbau und die Modernisierung der Rollmag-Anlage, die zur Infrastruktur des Magnesium Innovation Centre (MagIC) gehört.
V.l.n.r.: Norbert Brackmann, Prof. Wolfgang Kaysser, Dr. Norbert Hort, Dr. Herbert Zeisel. Foto: HZG/Jan-Rasmus Lippels
Für Norbert Brackmann, den CDU-Bundestagsabgeordneten und Koordinatoren der Bundesregierung für maritime Wirtschaft, war es der erste Besuch des HZG in Geesthacht. Der Tag begann mit einer Begrüßung durch Prof. Wolfgang Kaysser, dem wissenschaftlichen Geschäftsführer des HZG. Auch gab er einen Überblick über die vielfältige Forschung am HZG in Geesthacht und den Standorten in Hamburg, Teltow und Garching bei München. Anschließend berichtete Prof. Daniela Jacob, Leiterin des Climate Service Centers Germany (kurz GERICS) vom kürzlich veröffentlichten IPCC-Sonderbericht über die globale Erwärmung von 1,5°C. Das GERICS ist eine Einrichtung des HZG, die sich mit Folgen des Klimawandels und der Anpassung daran beschäftigt. Als eine der koordinierenden Leitautorinnen des Berichts betonte Daniela Jacob die konstruktive Zusammenarbeit und Diskussion der Vertreter der 195 Mitgliedstaaten.
Anschließend erklärten Institutsleiter Prof. Burkard Baschek sowie Abteilungleiter Dr. Holger Brix den Gästen das Projekt COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas). Dr. Volker Matthias erläuterte die Arbeit im Bereich Chemietransportmodellierungen, wobei sein Fokus auf den Schadstoffemissionen von Schiffen liegt.
Wiederaufbau und Modernisierung Rollmag
Norbert Brackmann schaut sich mittels Virtual Reality Brille in der Gießwalzanlage um. Foto: HZG/Jan-Rasmus Lippels
Woran die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Magnesium Innovation Centre MagIC forschen, zeigte Physiker Dr. Jan Bohlen. Im anschließenden Pressetermin stellte Prof. Wolfgang Kaysser gemeinsam mit Abteilungsleiter Dr. Norbert Hort sowie Norbert Brackmann und Herbert Zeisel die Pläne für den geplanten Wiederaufbau und die Modernisierung der Rollmag-Anlage vor.
Im Juli 2017 erlitt die Rollmag-Halle durch einen Brand einen erheblichen Schaden und kann seitdem nicht genutzt werden. Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) hat sich entschieden, die Halle wiederaufzubauen und durch eine Modernisierung seine weltweite Führung im Bereich der Magnesiumforschung weiter zu festigen.
In der Rollmag-Halle wurde Anfang 2017 ein 360°-Film aufgenommen. Foto: HZG/Jan-Rasmus Lippels
Die gesamten Kosten für das Projekt umfassen ca. 5,1 Millionen Euro. Der eigentliche Aufbau der Halle wird ca. 1,8 Millionen Euro kosten. Das Wesentliche der Gesamtsumme sind die Reparatur- und Weiterentwicklungskosten der entsprechenden Gießwalzanlage und des sogenannten Warmwalzgerüstes. „Für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes müssen wir in die Wissenschaft investieren“, betont Norbert Brackmann. „Gerade die Materialforschung spielt eine entscheidende Rolle in Deutschland. Wenn die Spitzenforschung industrienah gelingt – dann ist das ein Stück Zukunftssicherung“, so der Bundestagsabgeordnete.
„Mit den überarbeiteten Maschinen und neuen Sensoren wollen wir den Prozess stärker digitalisieren. Dann können wir das Material nicht nur während des Prozesses beobachten, sondern auch direkt beeinflussen“ fügt Norbert Hort hinzu. In anderthalb Jahren soll die Anlage wieder arbeitsfähig sein.
Das HZG hat durch haushaltssichernde Maßnahmen in 2017 hierfür einen Betrag von 3,5 Millionen Euro bereitgestellt. Für die übrigen 1,6 Millionen Euro hat das HZG eine Finanzierungszusage der Zuwendungsgebererhalten. Dies sind konkret der Bund und die beteiligten Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Brandenburg.
Mit Wasserstoff in Richtung Zukunft
Die Besucher in einer Halle der Wasserstoffforscher. Foto: HZG/Jan-Rasmus Lippels
Dass die Forscherinnen und Forscher auch im Bereich Wasserstoffspeicherung und -erzeugung eine führende Rolle einnehmen zeigte Institutsleiter Prof. Thomas Klassen. „Wir müssen daran arbeiten, dass die Energie, die wir primär speichern und nutzen, regenerative Energie ist“, betont er. Schlussendlich gab Dr. Torsten Brinkmann, Abteilungsleiter im Institut für Polymerforschung den beiden Gästen einen Einblick in seine Forschung im Bereich Trenntechnik.