SFB 986 - die DFG hat entschieden
Der Sonderforschungsbereich SFB 986 „Maßgeschneiderte Multiskalige Materialsysteme – M3“wird für weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Der SFB 986 ist eine Kooperation der Technischen Universität Hamburg (TUHH), des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), der Universität Hamburg (UHH) und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY). Das Gesamtvolumen der Förderung beträgt 13 Millionen Euro. Start der zweiten Förderphase ist der 1. Juli 2016.
Vorstandsmitglieder des SFB 986: Prof. Jörg Weißmüller (Institut für Werkstoffphysik und Werkstofftechnologie, TUHH), Prof. Gerold Schneider (Sprecher, Institut für Keramische Hochleistungswerkstoffe, TUHH), Prof. Norbert Huber (Institut für Werkstoffforschung, HZG) und Prof. Manfred Eich (Institut für Optische und Elektronische Materialien, TUHH) v.l.n.r
Quelle: TUHH
Rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen seit 2012 in 22 Projekten an den Grundlagen für eine neue Gattung von Werkstoffen – den „maßgeschneiderten multiskaligen Materialsystemen“. Die Hamburger Kooperation bietet optimale Bedingungen für eine vernetzte Forschung von materialwissenschaftlichen Themen auf Spitzenniveau: So können die Forscherinnen und Forscher auf Expertise im Bereich der Synthese von Nanopartikeln (UHH) und Nanophotonik (TUHH), Mechanik kleiner Systeme (TUHH und HZG) sowie Streumethoden, Spektroskopie und Tomographie (DESY und HZG) zurückgreifen.
Das Gutachten der DFG hob gerade diese „gelebte Vernetzung“ hervor. „Wir freuen uns sehr, dass durch die Verlängerung des SFB unsere bisherigen Leistungen durch die DFG ausgezeichnet werden. Der Fortbestand des SFB zeigt, dass wir materialwissenschaftliche Spitzenforschung auf internationalem Niveau betreiben“, so Professor Dr. Gerold Schneider, Sprecher des SFB 986 und Leiter des TUHH-Instituts für Keramische Hochleistungswerkstoffe.
Funktionale Bausteine aus Polymeren, Keramiken oder Metallen werden in den drei Projektbereichen A, B und C des SFB 986 auf der Nano-, Mikro- oder Makroebene gezielt zusammengefügt. Wie dies verwirklicht wird, hängt davon ab, welche - zum Teil vollkommen neuen -
Eigenschaftsprofile das Wunschmaterial aufweisen soll.
Quelle: TUHH
In den kommenden vier Jahren sollen die neuartigen Materialsysteme noch bessere mechanische, elektrische oder photonische Eigenschaften erhalten und diese sogar in einem Material kombinieren können.
Beispielsweise sind die Hamburger Wissenschaftler dem Wunsch-Material für Medizintechnik bereits ein Stück näher gekommen. Eine neu entwickelte Herstellungsmethodik führt erstmals zu einem auf Nanoteilchen und organischen Molekülen basierenden Material mit einer hohen Elastizität und Festigkeit wie auch gleichzeitig hoher Härte. Eingesetzt werden kann das Material eines Tages beispielsweise für Zahnfüllungen mit Eigenschaften vergleichbar zu echtem Zahnschmelz oder auch in der Herstellung von kratz- und stoßfesten Uhrengehäusen. Ziel ist es, ganz neue Eigenschaftsprofile und -strukturen zu ermöglichen und diese zur Anwendungsreife zu führen.
Die Metropolregion Hamburg und die internationale Materialforschung wird nachhaltig durch den SFB 986 gestärkt. Das beweisen nicht nur die wissenschaftlichen Ergebnisse. So wurde ein neuer Masterstudiengang „Materialwissenschaft“ an der TUHH eingeführt. Auch die Gründung des Zentrums für Hochleistungsmaterialien (ZHM) und weitere Investitionen in den Wissenschaftsbereich Elektronenmikroskopie sind langfristig angelegte Maßnahmen, um den erfolgreichen Verbund als eine feste Instanz in Norddeutschland im Bereich der Materialforschung zu etablieren.
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