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Neue europäische Forschungsinfrastruktur soll Brücke schlagen zwischen terrestrischer und mariner Gewässerforschung

Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) sind deutsche Partner in der neuen europäischen Forschungsinfrastrukturinitiative „DANUBIUS-RI – The International Centre for Advanced Studies on River-Sea Systems“.

Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) sind deutsche Partner in der neuen europäischen Forschungsinfrastrukturinitiative „DANUBIUS-RI – The International Centre for Advanced Studies on River-Sea Systems“. HZG wird den „Super-Site Elbe“ koordinieren, eine von derzeit acht Fallstudien europaweit.

Satellitenbild  Elbmuendung bis Geesthacht

Satellitenbild der Elbe und Elbmündung [Bild: NASA Landsat; HZG]

Der exzellenten Gewässerforschung in Europa fehlt es bisher an der Verbindung zwischen Fluss- und Meeresforschung, der wissenschaftlichen Untersuchung des Gesamtsystems von Flusseinzugsgebieten, Übergangsgewässern wie Ästuaren und Deltas und dem Meer. Die zunehmende Forderung nach Vereinbarkeit von intensiver menschlicher Nutzung und Umweltschutz macht dies dringend notwendig.

Es ist das Ziel von DANUBIUS-RI, diese Lücke zwischen terrestrischer und mariner Gewässerforschung zu schließen. Deshalb wird DANUBIUS-RI als langfristige europäische Großforschungsinfrastruktur aufgebaut. Das entschied das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) nach einjähriger Evaluierung und gab im März bekannt, dass DANUBIUS-RI in die ESFRI-Roadmap aufgenommen wurde, neben 5 weiteren neuen Infrastrukturprojekten aus allen Wissenschaftsbereichen.

DANUBIUS-RI wird, basierend auf existierender Expertise der Partner, eine weltweit führende, interdisziplinäre Forschungsinfrastruktur zur Analyse, Bewertung und Prognose der Verhältnisse im Gesamtsystem von großen Flüssen, deren Ästuaren bzw. Deltas und anschließenden Küstenmeeren aufbauen. DANUBIUS-RI soll Forschern und Nutzern Zugang zu großen europäischen Fluss-Meer Systemen und der dort ansässigen Kompetenz und Exzellenz ermöglichen.

Windräder, Containerschiff, Elbe und Vögel

Das Ästuar der Elbe. [Bild: HZG]

DANUBIUS-RI wird eine Plattform für interdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau bieten und diese koordinieren. Es wird Anlaufstelle für umfassende wissenschaftliche Antworten auf Fragen des nachhaltigen Managements dieser Systeme sein und Wissen um die Funktionsweise großer Fluss -Meer Systeme unter sich wandelnden globalen und anthropogenen Bedingungen auf aktuellstem Stand des Wissens generieren.

Das Institut für Küstenforschung des HZG wird einen „Supersite Tide-Elbe“ koordinieren, einen von zurzeit 14 thematischen Knoten und Supersites in DANUBIUS-RI, die entweder Forschungsinfrastruktur für ein Flusseinzugsgebiet in Europa aufbauen und koordinieren, oder eine Querschnittsaufgabe wie Technologietransfer, Beobachtungssysteme, Analytik, Modellierung und Sozio-Ökonomie übernehmen.

DANUBIUS-RI wird als verteilte Infrastruktur („distributed infrastructure“) mit Partnern aus zehn europäischen Staaten sowie Beiträgen aus weiteren 17 Ländern innerhalb und außerhalb Europas aufgebaut. Koordiniert wird DANUBIUS-RI durch das GeoEcoMar (The National Research and Development Institute for Marine Geology and Geoecology) in Rumänien. Auf deutscher Seite sind das Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG, koordinierend für Deutschland) sowie Terrestrial Environmental Observatories (TERENO) beteiligt.

Der Finanzrahmen von DANUBIUS-RI wird auf 300 Millionen Euro geschätzt, bestehend aus existierender und neu aufzubauender Forschungsinfrastruktur. Die Aufnahme in die ESFRI Roadmap wird den Partnern von DANUBIUS die Einwerbung von Geldern für Aufbau (max. 10 Jahre) und operationellen Betrieb (mind. 20-30 Jahre) aus nationalen und europäischen Forschungsgeldgebern wie Struktur- und Regionalfonds sowie Forschungsrahmenprogrammen erleichtern.

Kontakt:


Dr. Jana Friedrich

Institut für Küstenforschung

Tel: +49 4152 871891

E-Mail Kontakt

Helmholtz Zentrum Geesthacht
Max-Planck-Str. 1

21052 Geesthacht

Dr. Peter Heininger

Nationale DANUBIUS-RI Kontaktperson

Tel: +49 261 13065307

E-Mail Kontakt

Bundesanstalt für Gewässerkunde
Am Mainzer Tor 1

56068 Koblenz

Dr. Adrian Stanica

DANUBIUS-ESFRI Koordinator (Englisch)

Tel: +40 21 2522594

E-Mail Kontakt

National Research and Development Institute for Marine Geology and Geoecology
Dimitrie Onciul St. 23-25, sector 2

Bukarest (Rumänien)