Plattform für Detektortechnologie und -systeme
Die Helmholtz-Gemeinschaft baut eine Plattform auf, um Detektortechnologien und Detektorsysteme weiter zu entwickeln. Ziel der Plattform ist es, Technologien zum Aufbau hochintegrierter Detektoren für Photonen, Neutronen sowie geladene Teilchen weiter zu entwickeln, die Datenübertragung und -auswertung zu optimieren sowie exemplarische Detektorprototypen zu entwerfen und zu bauen.
Das fahrbare Detektorportal für die HEMS Beamline bei DESY wurde im Technikum des HZG entwickelt. Der Detektor kann hochpräzise in drei Dimensionen verfahren werden. Foto: HZG/Technikum
Dabei werden die Kompetenzen aus sieben Helmholtz-Zentren und zwei Helmholtz-Instituten sowie bisher elf Universitäten und sieben weiteren Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland eingebunden. Die Plattform wird von 2012 bis 2016 mit 13 Mio. Euro als Portfoliothema gefördert.
„Hochempfindliche Detektoren werden nicht nur in der Grundlagenforschung gebraucht, sondern zunehmend auch in der angewandten Forschung eingesetzt, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Werkstoffe und für die medizinische Forschung“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Daher fördert die Helmholtz-Gemeinschaft nun von 2012 bis 2016 den Aufbau einer Plattform für Detektortechnologien und Detektorsysteme, um die Kooperation zwischen den Forschungseinrichtungen und Universitäten auf diesem Gebiet systematisch zu verstärken und raschere Fortschritte zu erreichen.
Dafür setzt die Helmholtz-Gemeinschaft bis 2016 Fördermittel von 13 Mio. Euro ein, im Anschluss daran werden die Forschungsarbeiten im Rahmen der Programmforschung der Helmholtz-Gemeinschaft weitergeführt. Die Koordination liegt beim Karlsruher Institut für Technologie, weitere sechs Helmholtz-Zentren bringen ihre Expertise mit ein darunter auch das Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Außerdem beteiligen sich die beiden Helmholtz-Institute in Jena und Mainz und bisher sieben weitere Forschungseinrichtungen und elf Universitäten aus dem In- und Ausland. Der koordinierender Sprecher ist
Prof. Dr. Marc Weber vom KIT.
Die Detektoren der Zukunft werden dabei noch weitaus empfindlicher sein als heutige Detektoren und um Größenordnungen mehr Daten liefern. Für manche Aufgaben werden Detektoren benötigt, die so groß wie Mehrfamilienhäuser sind, zum Beispiel in der Elementarteilchenphysik am Large Hadron Collider (LHC) am CERN. Andere Detektoren wiederum sind sogar extrem klein, damit sie mit einem Endoskop in den Körper eingeführt und dort nicht-invasive medizinische Untersuchungen ermöglichen können.
Die neue Plattform soll allen Beteiligten den Zugang zu modernsten Detektortechnologien und den auf ihnen basierenden Detektoren gewährleisten und die deutsche Kompetenz auf diesem Gebiet international sichtbar machen. Das Vorhaben macht es auch den Universitäten leichter, an Forschungsprojekten der Helmholtz-Gemeinschaft teilzunehmen und die Infrastruktur der Zentren zu nutzen. Die Ausbildung und Förderung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses auf dem Gebiet der Detektorinstrumentierung ist ein weiteres wesentliches Anliegen der Detektorinitiative.
Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht bietet mit dem German Engineering Materials Science Center" (GEMS) externen Nutzern Forschungseinrichtungen, die Detektortechnologie benötigen. Einige der Detektoren, die an den Instrumenten genutzt werden, wurden durch Ingenieure des Helmholtz-Zentrum Geesthacht entwickelt und gebaut.
Zum Hintergrund: Der Portfolioprozess in der Helmholtz-Gemeinschaft
Die Bundesregierung hat den Forschungsorganisationen im Pakt für Forschung und Innovation einen jährlichen Aufwuchs zugestanden, um Zukunftsthemen aufzugreifen, den Nachwuchs zu fördern und das Wissenschaftssystem in Deutschland noch leistungsfähiger zu machen. Aus einem Teil dieses Aufwuchses fördert die Helmholtz-Gemeinschaft nun eine Reihe von Portfolio-Themen, die Expertinnen und Experten aus allen Helmholtz-Zentren in einem groß angelegten Prozess als besonders zukunftsträchtig identifiziert hatten. Von dieser Förderung profitieren auch die universitären Forschungspartner. Ab der nächsten Förderperiode werden die Portfolio-Themen als Teil der Forschungsprogramme weitergeführt.
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