Helmholtz-Zentrum Geesthacht zeichnet Historiker James R. Fleming mit Eduard-Brückner-Preis für Klimaforschung aus
Preisverleihung am 21. September 2015 in der HafenCity-Universität Hamburg: Im Rahmen der Deutschen Klimatagung (DKT) erhält der US-Amerikaner James R. Fleming für seine herausragende interdisziplinäre Leistung in der Klimaforschung den durch das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) gestifteten und mit 1.500 Euro dotierten Eduard-Brückner-Preis.
James R. Fleming (li.) und Hans von Storch (re.) Foto: HZG/ Sabine Billerbeck
„James R. Fleming untersucht in seiner Arbeit die Historie der Klimaforschung. Zahlreiche bedeutende gesellschaftliche Diskurse wurden durch diese Arbeiten beeinflusst, etwa durch die Einordnung der aktuellen Perspektive des Klima-Engineering“, so HZG-Institutsleiter und Initiator des Eduard-Brückner Preises, Prof. Dr. Hans von Storch über den Preisträger.
James R. Fleming erhält den Preis für die wissenschaftliche Betrachtung der Geschichte des Klimawandels und des Denkens über das Klima sowie der technischen Modifikation des Klimas. Er hat eindrucksvoll demonstriert, dass auch Klimaforschung ein sozialer Prozess ist. Als solche braucht die Klimaforschung die professionelle Analyse durch Historiker, um so kritische Distanz zur eigenen Praxis zu schaffen. Als Forscher der Klima- und Klimaforschungsgeschichte betrachtet er dazu die Entwicklungen ausgehend von der Zeit der Aufklärung bis heute. In seiner Arbeit zeigt James (Jim) Fleming, wie wichtig ein Blick in die Vergangenheit auch für die heutige interdisziplinäre Erforschung der aktuellen Umweltprobleme sein kann. Durch Flemings geschichtliche Einordnung relevanter Entwicklungen in der Klimaforschung, lassen sich wichtige ethische Fragen ausgewogener bewerten.
Über James R. Fleming
James R. (Jim) Fleming ist Professor für Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft am Colby College im US-Bundesstaat Maine sowie Wissenschaftler an der Columbia University und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der renommierten US-amerikanischen Forschungs- und Bildungsstiftung, der Smithsonian Institution. Der Historiker und Atmosphärenforscher ist Autor zahlreicher Bücher und Veröffentlichungen zur Geschichte des Klimas und des Klimawandels.
Über den Eduard-Brückner-Preis
Die Klimaforschung ist heute für den gesellschaftlichen Umweltdiskurs, für die Lebensführung der Individuen und die globale Politikberatung bedeutsam. Neben den naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Meteorologie, Ozeanographie oder Geowissenschaften schließt diese Erweiterung sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen ein, die sich um die Umsetzung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse für die Öffentlichkeit bemühen und die vorwissenschaftlichen Annahmen und die kulturellen Grundlagen naturwissenschaftlichen Forschens herausarbeiten. Die naturwissenschaftliche Klimaforschung kann nur dann öffentlich wirklich bedeutsam werden, wenn sie in einen Dialog mit den Sozial- und Kulturwissenschaften eintritt. Um diese Entwicklung zu fördern, ist der mit 1.500 Euro dotierte Eduard-Brückner-Preis vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht gestiftet worden.
Der Preis ist benannt nach dem herausragenden Geographen Eduard Brückner (1862-1927), der sich neben der Erforschung des eiszeitlichen Klimas in den Alpen und der natürlichen Klimaschwankungen auf Zeitskalen von Jahrzehnten um die ökonomische und soziale Dimension des Klimas in historischer Zeit verdient gemacht hat. In diesem Jahr wird der Eduard-Brückner-Preis zum vierten Mal verliehen.
Am 22. September steht James R. Fleming auf der Tagung gerne für Interviews zur Verfügung.
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