Sind ein gutes Geschäft: Investitionen, um den Klimawandel einzudämmen
Neue Veröffentlichung zeigt: Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels kosten weniger als die Schäden, die durch den Klimawandel entstehen.
Durch den Klimawandel entstehen Privatpersonen und ganzen Gesellschaften hohe finanzielle Schäden. [Foto: Bergringfoto - Fotolia]
Eine Gruppe angesehener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler appelliert an die Staats- und Regierungschefs der Welt, die Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu verstärken. Die Gruppe wird von Professor Ove Hoegh-Guldberg von der Queensland Universität in Australien geleitet. Zu ihr gehören Professorin Dr. Daniela Jacob und Tania Guillén vom Climate Service Center Germany (GERICS), einer selbstständigen wissenschaftlichen Organisationseinheit des Helmholtz-Zentrum Geesthacht sowie Professor Dr. Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Sie alle waren an der Erstellung des Sonderberichts des Weltklimarates IPCC über die Erderwärmung von 1,5 Grad (SR 1,5) beteiligt.
Wetterextreme und deren Folgen
Aussergewöhnliche Dürren im Sommer gefährden die Schifffahrtswege in Deutschland. Hier der Rhein bei Köln. [© Klausmjan/Fotolia]
Der Klimawandel führt bereits jetzt zu Veränderungen in der Umwelt und Ökologie der Erde. In einer Studie, die die Forschenden im Magazin „Science“ veröffentlicht haben, zeigen sie, dass es einen erheblichen finanziellen Vorteil bringt, wenn das Ausmaß des Klimawandels begrenzt wird.
Es wird erwartet, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten viel weniger kosten werden als die Schäden, die der Klimawandel für Menschen, Infrastrukturen und Ökosysteme verursacht, wenn nicht gehandelt wird.
Die Investitionen scheinen umso sinnvoller, weil zahlreiche Belege dafür vorliegen, dass die Auswirkungen des Klimawandels schneller und deutlich spürbarer auftreten, als noch vor wenigen Jahren angenommen wurde. Dadurch wird die rasche Reduzierung der Treibhausgasemissionen noch dringender und zwingender.
Daniela Jacob, Mitautorin und Leiterin des GERICS, ist besorgt über die Geschwindigkeit der Veränderungen - insbesondere über das verstärkte Auftreten beispielloser Wetterextreme. Diese Veränderungen haben schwerwiegende Folgen. "Wir befinden uns bereits auf Neuland", sagte Prof. Jacob, "die "Neuartigkeit" des Wetters erschwert es uns, wetterbedingte Phänomene vorherzusagen und auf sie zu reagieren."
Maßnahmen zur Anpassung und Bekämpfung
Durch den Klimwandel drohen häufiger Starkregenereignisse. [Foto: Animaflor/Fotolia]
Hans-Otto Pörtner, Sektionsleiter Integrative Ökophysiologie am AWI und Co-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe II, betonte: „Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits auf allen Kontinenten und in allen Ozeanen zu beobachten, einige sind heute schon katastrophal. Die Studie zeigt deutlich, dass jede noch so kleine Zunahme der globalen Erwärmung zählt und die Zeit knapp wird, um die Schwere der Auswirkungen durch ambitionierte Emissionsreduzierungen zu begrenzen. Wir haben jedoch die Wahl und mit geeigneten Maßnahmen ist eine nachhaltige Zukunft in greifbarer Nähe.“
Die "Science" Publikation aktualisiert die vorhandene Datenbasis zu klimabedingten Veränderungen und stellt fest, dass es von erheblichem Vorteil wäre, wenn der Anstieg der Erderwärmung um 2 ° C im Vergleich zu vorindustriellen Temperaturen vermieden würde und es gelänge, diesen auf 1,5 ° C zu begrenzen.
Die Publikation wird nur wenige Tage vor dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York (23. September 2019) veröffentlicht. Auf diesem Gipfel sollen die Länder konkrete und realistische Pläne zur Verbesserung und Aufwertung des Klimaschutzes gemäß den Zielen des Pariser Übereinkommens vorlegen.
„Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine große Aufgabe. Im Hinblick auf das menschliche Wohlergehen gibt es jedoch keine Alternative - und es steht zu viel auf dem Spiel, wenn wir jetzt nicht rasch handeln!“, so Ove Hoegh-Guldberg.
Zur Veröffentlichung
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