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Künstler und Klimaforscher starten gemeinsames Projekt in Geesthacht

Bis Juni nehmen sechs Studierende der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) am Forschungsalltag des Exzellenzclusters für Klimaforschung der Universität Hamburg teil. Zwei der Küsntler kommen zum Helmholtz-Zentrum nach Geesthacht. Ziel der ungewöhnlichen Kooperation ist es, einen neuen Blick auf Kunst und Klimaforschung zu gewinnen.

Bis Juni nehmen sechs Studierende der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) am Forschungsalltag des Exzellenzclusters für Klimaforschung der Universität Hamburg teil. Zwei der Künstler kommen zum Helmholtz-Zentrum nach Geesthacht. Ziel der ungewöhnlichen Kooperation ist es, einen neuen Blick auf Kunst und Klimaforschung zu gewinnen.

Hagen Schürmann und Dr. Frauke Feser

Will Stürme sichtbar machen: Hagen Schürmann. Unterstützt wird der Kunststudent von Dr. Frauke Feser von der HZG-Forschungsgruppe „Themenkoordination Stürme“. Foto: HZG

Die Idee entstand im Austausch zwischen Friedrich von Borries, Professor für Designtheorie an der HFBK, und der Forschungsgruppe „Understanding Science in Interaction“ (USI) der Universität Hamburg. Das Forschungsprojekt USI ist Teil des Hamburger Exzellenzclusters CliSAP und untersucht, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche Klima und Klimawandel analysieren. Beim aktuellen Projekt trifft nun Wissenschaft außerdem auf Kunst. Fünf Monate lang begleiten die beteiligten Künstler jeweils eine CliSAP-Arbeitsgruppe und nehmen am normalen Forschungsalltag teil. Eine der sechs Forschungsgruppen ist dabei am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) angesiedelt.

Hagen Schümann kommt zum HZG und will Stürme sichtbar machen: Ein von ihm erfundener Bildgenerator wandelt die von der Forschungsgruppe „Themenkoordination Stürme“ erfassten Daten über Stürme visuell um. Aus Temperaturen, Geschwindigkeiten und Druckunterschieden wird so ein Kunstwerk. Anders sein Kommilitone Philip Prinz: Er will selber an die Leinwand treten und geht an Bord des Forschungsschiffes „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, um zu malen. Wenn auf hoher See Wind aufkommt und das Schiff von den Wellen durchgeschaukelt wird, ist eine kontrollierte Pinselführung kaum noch möglich. Gerade das reizt Prinz jedoch. „Ich möchte etwas machen, das in einem Raum gelingt aber im Freien scheitert“, sagt der Künstler.

HFBK-Professor von Borries ist überzeugt, dass die Klimaforscher von dieser Zusammenarbeit ebenso profitieren wie die Kunststudierenden: „Auch Künstler forschen. Nicht wissenschaftlich, sondern künstlerisch. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Ansätze kann für beide – Künstler und Wissenschaftler – eine Anregung sein, um die eigenen Methoden und Praxen weiterzuentwickeln.“

Wie genau die Künstler dabei in ihrer Arbeit von den Wissenschaftlern beeinflusst werden, welche Eindrücke und Ideen aber auch die Wissenschaftler durch die Künstler erlangen, zeigt sich nach Ende des Projekts. Dann wird die Synthese aus Kunst und Hamburger Klimaforschung bei einer Ausstellung der HFBK präsentiert.

Der Exzellenzcluster „Integrated Climate System Analysis and Prediction“ (CliSAP) der Universität Hamburg und ihrer Partner Max-Planck-Institut für Meteorologie, Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Deutsches Klimarechenzentrum wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. CliSAP ist Keimzelle des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) und Mitbegründer des KlimaCampus Hamburg.

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Heidrun Hillen

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