Klimaanpassung in der Metropolregion Hamburg bedeutet „Leben mit dem Wasser“
Die Anpassung an den Klimawandel gewinnt in der Regionalplanung immer mehr an Bedeutung. Als Planungsgrundlage dienen Forschungsergebnisse zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg, die das Norddeutsche Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Geesthacht bündelt. Eine Aktualisierung des „Klimaberichts für die Metropolregion Hamburg“, der im Rahmen des Exzellenzclusters CliSAP erstellt wurde, zeigt jetzt neue Forschungsergebnisse: Bei steigendem Meeresspiegel könnten hohe Sturmflutwasserstände zukünftig schneller erreicht werden und länger andauern. In der Regionalplanung zeichnet sich ein Umdenken in Richtung „Leben mit Wasser“ ab.
Hamburger Fischmarkt bei leichter Sturmflut (Foto: Michael Fritz).
Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel müssen in Hamburg immer das Wasser berücksichtigen. Denn Szenarien weisen darauf hin, dass hohe Sturmfluten bis Ende des 21. Jahrhunderts 30 bis 110 Zentimeter höher auflaufen können. Einwohner sollten daher wissen, ob sie in Hochwassergefährdeten Gebieten wohnen oder ob in Zukunft Hochwasserschutz notwendig ist.
In Hamburg würden schon heute ohne Küstenschutz weite Teile in Neugraben, Wilhelmsburg und in den Vier- und Marschlanden zweimal täglich unter Wasser stehen – durch ganz normale Tiden. Durch den Klimawandel können sich in Hamburg Gebiete, die vor hohen Wasserständen geschützt werden müssen, aufgrund der möglicherweise höheren Sturmflutwasserstände vergrößern. Dies betrifft vor allem auch innenstadtnahe Stadteile rund um die Alster sowie Teile von Billwerder und Waltershof.
Seit 2010 steht der „Klimabericht für die Metropolregion Hamburg“ als Planungsgrundlage für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in der Metropolregion Hamburg zur Verfügung. Der Wissensstand zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg hat sich seit dem durch fortlaufende Forschungstätigkeiten stetig erweitert.
„Wir haben die Leitautoren der zehn Kapitel des Hamburger Klimaberichts daher zum aktuellen Forschungsstand in ihrem Themenfeld befragt. Die daraus entstandenen Updates zu den einzelnen Kapiteln sind nun auf der Internetseite des Klimaberichtes verfügbar“, sagt Dr. Insa Meinke, Leiterin des Norddeutschen Klimabüros.
Beispielsweise weisen neue Forschungsergebnisse u. a. darauf hin, dass bei einem steigenden Meeresspiegel höchste Wasserstände bei Sturmfluten in der Elbe schneller erreicht werden und hohe Wasserstände in der Tideelbe länger andauern können.
Insgesamt muss im Winter mit einem erhöhten Entwässerungsbedarf gerechnet werden, denn bis Ende des Jahrhunderts kann der Winterniederschlag in der Metropolregion Hamburg etwa 10 bis 40 Prozent zunehmen. In der Stadtplanung sollten daher neue Konzepte entwickelt werden, die auch Möglichkeiten zur Wasserspeicherung einbeziehen.
Hinweis für Journalisten
Auf der Hannover Messe in Halle 1 „Stadt der Zukunft“ haben Sie die Möglichkeit, am Stand des Helmholtz-Zentrums Geesthacht das Norddeutsche Klimabüro zu besuchen. Dort erfahren Sie mehr zu regionalen Klimaänderungen und Klimaanpassung.
Weitere Informationen
Zur Seite des "Klimaberichtes für die Metropolregion Hamburg" Zur Seite "Küstenschutzbedarf" Zum Norddeutschen Klimaatlas Zur Seite des Norddeutschen Klimabüros Zur Seite des Exzellenzclusters CliSAP an der Universität Hamburg