GKSS-Wissenschaftler unterstützen den Weltklimarat
Wissenschaftler aus aller Welt werden in den kommenden vier Jahren den 5. Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) vorbereiten. Vom GKSS-Forschungszentrum Geesthacht werden Professor Daniela Jacob und Professor Hans von Storch an dem bedeutenden Klimabericht mitarbeiten.
Professor Daniela Jacob leitet seit dem 1. Juni dieses Jahres am Climate Service Center des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht die Abteilung „Klimasystem“. Sie wurde als eine Hauptautorin für die Arbeitsgruppe 2 ausgewählt, die sich mit den Folgen des Klimawandels sowie möglichen Anpassungsstrategien auseinandersetzen wird.
Professor Daniela Jacob leitet die Abteilung "Klimasystem" am Climate Service Center des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht. Foto: HZG
Die Meteorologin hatte sich ursprünglich auch für die Arbeitsgruppe 1 nominieren lassen, die sich mit den physikalischen Grundlagen des Klimas befasst. Ihre Ernennung für die Arbeitsgruppe 2 wertet sie als Brückenschlag zwischen den verschiedenen Arbeitsgruppen. „Ich möchte dazu beitragen, dass der Informationsaustausch zwischen den einzelnen working groups verbessert wird“, sagt Jacob. Gemeinsam mit weiteren renommierten Klimaforschern wird sich Daniela Jacob mit den Auswirkungen des Klimawandels im europäischen Raum befassen.
Hierbei kann die Forscherin auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen, unter anderem aus der Entwicklung des regionalen Klimamodells REMO, das am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg unter ihrer Federführung für die Klimamodellierung im europäischen Raum konzipiert wurde. „Ich freue mich auf die Mitarbeit am 5. Sachstandsbericht“, sagt Professor Jacob. „Die Informationen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu bringen und die Folgen des Klimawandels zu modellieren, stellen wichtige Aufgaben dar.“
Professor Hans von Storch, Leiter des Instituts für Küstenforschung wird ebenfalls in der Arbeitsgruppe 2 des IPCC tätig. Foto: UHH/CEN
Professor Hans von Storch, Leiter des GKSS-Instituts für Küstenforschung wird ebenfalls in der Arbeitsgruppe 2 des IPCC tätig. Er wird sich als Leitautor eines Kapitels unter anderem mit der Frage befassen, wie Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Aussagen zum Klimawandel umgehen müssen.
„Ich hatte mich bereit erklärt, die Arbeitsgruppe 2 des IPCC zu unterstützen, um mitzuhelfen, dass sich Fehlleistungen wie sie im vierten Sachstandsbericht aufgetreten sind, nicht wiederholen“, erläutert Hans von Storch. Am Institut für Küstenforschung wird im Norddeutschen Klimabüro bereits seit 2007 die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis geschlagen. Aus dem Dialog mit Experten aus Bereichen wie Landwirtschaft, Tourismus oder Küstenschutz ergeben sich konkrete Forschungsfragen für Klimawissenschaftler, deren Beantwortungen dazu beitragen, mit geeigneten Anpassungsstrategien auf den Klimawandel zu reagieren.
Hintergrund
Das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht macht Klimawissen für alle Bereiche der Gesellschaft, die Politik und Wirtschaft nutzbar. Das Norddeutsche Klimabüro am Institut für Küstenforschung bündelt aktuelle Forschungsergebnisse und bereitet diese allgemeinverständlich für Norddeutschland auf.
Das im Auftrag der Bundesregierung tätige Climate Service Center agiert überregional und versteht sich als nationaler Dienstleister zur Vermittlung von Wissen über das Klima, den Klimawandel und dessen Folgen für Umwelt und Gesellschaft. Es wendet sich sowohl an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik als auch an die Öffentlichkeit.
Zur Erfüllung seines Auftrags stützt es sich auf ein Netzwerk von Kooperationspartnern, das die in Deutschland vorhandenen universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen und weitere Klimaberatungs-Einrichtungen umfasst.