Ausgezeichnete Promotion
Dr. Fedor Fomin wurde für seine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Bruchmechanik von Schweißverbindungen von dem größten Europäischen Luftfahrtforschungsprogramm „Clean Sky 2 Joint Undertaking“ mit dem „PhD Award 2020“ ausgezeichnet. Jedes Jahr werden die drei besten Arbeiten ausgewählt, die im Rahmen eines „Clean-Sky“-Projektes durchgeführt wurden und somit einen Bezug zur angewandten Forschung auf dem Gebiet der Luftfahrttechnik haben. Dr. Fedor Formin hat in der Abteilung Laser-Materialbearbeitung und Strukturbewertung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht promoviert und ist seit Juni 2019 Berechnungsingenieur bei Airbus in Hamburg.
Grafik: Clean Sky
Der „Clean Sky 2 Joint Undertaking PhD Award“ dient dazu, ausgezeichnete Leistungen von jungen Wissenschaftlern und Ingenieuren zu honorieren, die am Anfang ihrer Kariere stehen. Üblicherweise wird die Auszeichnung auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (ILA) verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Preisverleihung dieses Jahr jedoch ausnahmsweise im Rahmen einer Video-Konferenz statt. Dabei wird auch die EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Jugend, Mariya Gabriel, anwesend sein. Neben der prestigeträchtigen Auszeichnung selbst erhält Formin freien Eintritt für die weltweit wichtigste Luftfahrtmesse, die „Paris Air Show“ in Le Bourget bei Paris, die im nächsten Jahr stattfinden soll.
„Development of advanced laser based technologies for the manufacturing of titanium HLFC structures”
Dr. Fedor Formin hat nach der erfolgreichen Verteidigung seiner Promotion einen typischen Doktorhut von seinen Kolleginnen und Kollegen erhalten. Foto: HZG/Nikolai Kashaev
Die Doktorarbeit „Development of advanced laser based technologies for the manufacturing of titanium HLFC structures” von Fedor Fomin wurde im Rahmen des „Clean Sky 2“-Projektes DELASTI finanziert. In diesem Projekt wurden Prozess- und Systemtechnologien für reproduzierbares Laserstrahlschweißen und nachträgliches Laserstrahlrichten von Titanstrukturen für „Hybrid Laminar Flow Technology (HLFC)“ entwickelt. Ein solches HLFC-System dient der Steuerung von laminaren Strömungen auf den Tragflächen eines Flugzeuges und ist eine Technik zur aktiven Widerstandsreduzierung. Fedor Fomin erzielte im Rahmen seiner Doktorarbeit einen großen Fortschritt zum Verständnis des Versagensverhaltens von laserstrahlgeschweißten Titanlegierungen unter zyklischer Beanspruchung. Erstmalig wurde dabei der Einfluss von Schädigung in Form von Porosität im Inneren von Titanverbindungen auf das mechanische Verhalten unter zyklischer Beanspruchung systematisch untersucht. Dazu entwickelte er ein Modell, mit dem die Lebensdauer von Schweißverbindungen in Abhängigkeit der Defektverteilung in Schweißnähten quantitativ vorgesagt werden kann. In seiner nun preisgekrönten Doktorarbeit hat der Ingenieur Wege aufgezeigt, wie die Lebensdauer nicht nur vorhergesagt, sondern auch erhöht werden kann.
Laser- Materialbearbeitung und Strukturbewertung
Die Forschung von Fedor Fomin liefert damit einen wesentlichen Beitrag für die Abteilung Laser-Materialbearbeitung und Strukturbewertung, die im Institut für Werkstoffforschung des HZG angesiedelt ist und sich schwerpunktmäßig mit der Integritätsbewertung und Entwicklung von lasermaterialbearbeiteten Werkstoffen und Strukturen befasst.
Abteilungsleiter Dr. Nikolai Kashaev freut sich für seinen ehemaligen Doktoranden und sieht in der Auszeichnung auch die Forschungsarbeit des Teams gewürdigt: „Wir gratulieren Fedor Formin sehr herzlich. Die erfolgreiche Beteiligung der Abteilung Laser-Materialbearbeitung und Strukturbewertung im Europäischen Luftfahrtforschungsprogramm bestätigt die hohe Relevanz der Forschungsthemen, die einen engen Bezug zu Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Regeneration aufweisen.“ Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Europäischem „Clean Sky 2“ Projekt wird fortgesetzt. Seit Mai dieses Jahres ist die Abteilung in das Nachfolgeprojekt MICROFORM „Forming of micro-perforated outer skin of HLFC wings assisted by FEM simulation“ involviert.
Ansprechpartner
Institut für Werstoffmechanik
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