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Orkantief „Xaver“ – eine Folge des Klimawandels?

Am Helmholtz-Zentrum Geesthacht werden im Norddeutschen Klimabüro des Instituts für Küstenforschung Informationen aus der Klimaforschung speziell für Norddeutschland nutzbar gemacht. Zum bevorstehenden Orkantief „Xaver“ haben wir für Sie die wesentlichen Fakten zu Stürmen und Sturmfluten in Norddeutschland noch einmal kurz zusammengefasst.

Am Helmholtz-Zentrum Geesthacht werden im Norddeutschen Klimabüro des Instituts für Küstenforschung Informationen aus der Klimaforschung speziell für Norddeutschland nutzbar gemacht. Zum bevorstehenden Orkantief „Xaver“ haben wir für Sie die wesentlichen Fakten zu Stürmen und Sturmfluten in Norddeutschland noch einmal kurz zusammengefasst.

Treten Stürme in Norddeutschland heute bereits häufiger auf?

Fischmarkt Hamburg

Der Hamburger Fischmarkt steht schon heute bei Sturmfluten unter Wasser. Foto: HZG/ Michael Fritz

In der Vergangenheit ist aufgrund starker Schwankungen von Jahr zu Jahr kein signifikanter Trend in der Sturmhäufigkeit zu erkennen. Betrachtet man die letzten 60 Jahre, so gibt es heute in Norddeutschland zwar im Vergleich zu den 50er Jahren etwa drei bis vier zusätzliche Sturmtage. Jedoch sind diese nicht auf die Folgen menschengemachter Treibhausgasemissionen zurückzuführen, sondern natürlichen Schwankungen zu zuordnen.

Analysen des Zeitraums zwischen 1980 und 2010 zeigen, dass wir in Norddeutschland pro Jahr etwa 23 Sturmtage mit mehr als 8 Windstärken erleben. In Hamburg sind es im Mittel 28 Sturmtage pro Jahr, auf Helgoland mit 126 Sturmtagen knapp fünf Mal so viele.

Wie können sich die Stürme in Zukunft entwickeln?

Norddeutsches Klimabüro: www.norddeutscher-klimaatlas.de zeigt womit wir im Norden rechnen müssen

Der Norddeutsche Klimaatlas zeigt interaktiv den aktuellen Forschungsstand zum möglichen künftigen Klimawandel in Norddeutschland.

Bis Ende des 21. Jahrhunderts weisen alle regionalen Klimaszenarien für Norddeutschland auf eine Zunahme der jährlichen Sturmhäufigkeit hin, die auf den Ausstoß von menschengemachten Treibhausgasen zurückzuführen sind. Diese Häufigkeitszunahme kann zwischen 10 und 20% liegen.

Obwohl sich das Windklima über der Nordsee bisher nicht systematisch geändert hat, weisen Klimarechnungen für die Zukunft auch darauf hin, dass Nordseestürme im Winter nicht nur häufiger sondern auch stärker werden können. Die Geschwindigkeiten von Winterstürmen können in Norddeutschland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um bis zu 13 % zunehmen. Zum Norddeutschen Klimaatlas

Ändern sich in Zukunft die Sturmfluten?

Küstenschutzbedarf am Beispiel von Cuxhaven

Informationen zum Küstenschutzbedarf: Interaktive Karten für die Nordsee- und Ostseeküste. Screenshot Website norddeutsches Klimabüro

Sturmflutszenarien weisen darauf hin, dass Sturmflutwasserstände bis zum Ende des 21. Jahrhunderts windbedingt bis zu 30 Zentimeter höher auflaufen können.

Zusammen mit dem Meeresspiegelanstieg können Nordseesturmfluten bis zum Ende des Jahrhunderts insgesamt etwa zwischen 30 und 110 Zentimeter höher auflaufen als heute.

Derzeit ist der Küstenschutz an der Nordsee wirksam. Bis Ende des Jahrhunderts kann durch die erhöhten Sturmflutwasserstände Handlungsbedarf entstehen. Bis dahin müssten Küstenschutzmaßnahmen angepasst werden. Küstenbewohnern muss das Sturmflutrisiko bewusster werden, damit sie ihre Lebensbereiche vor möglichen Beeinträchtigungen schützen. Zum interaktiven Atlas "Küstenschutzbedarf"

Kontakt


Dr. Insa Meinke

Leiterin des Norddeutschen Klimabüros des Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Tel: 04152 87 - 1868

E-Mail Kontakt
Dr. Ralf Weisse

Leiter der Abteilung Küstenklima am Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Tel: 04152 87 - 2819

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