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Funktionale Materialien für Nachhaltigkeit

Ein kurzes Interview mit Dr. Francesca Toma

Mit der neuen Institutsleiterin Dr. Francesca Toma erfährt das Institut für Photoelektrochemie des Helmholtz-Zentrums Hereon eine inhaltliche Weiterentwicklung und hat daher ab dem 1. Mai 2023 einen neuen Namen: Institut für funktionale Materialien für Nachhaltigkeit. Toma, die über eine Helmholtz Distinguished Professorship an das Forschungszentrum gekommen ist, zieht von Kalifornien nach Berlin. Anfang Juli hat sie ihre Tätigkeit persönlich und vor Ort in der Hereon-Außenstelle in Teltow aufgenommen.

Foto Francesca Toma und ihre Familie

Seit kurzem in Deutschland: Francesca Toma und Familie. Foto: privat

Wie kam es zu der Neuausrichtung und damit auch zur Umbenennung des Instituts?

Mit dem „künstlichen Blatt" forscht das Institut bereits erfolgreich an einer nachhaltigen Methode, um aus Sonnenlicht umweltfreundlich Wasserstoff zu erzeugen. Ich werde diesen Ansatz der Nachhaltigkeit noch stärker betonen und mit meiner Expertise in der Materialforschung verbinden. Meiner Meinung nach sollten wir generell in der Forschung mehr auf Nachhaltigkeit setzen. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen unsere Materialien nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern bereits nachhaltig produziert werden und bestmöglich recycelbar sein, im Sinne eines Cradle-to-Cradle-Ansatzes. Viele Materialien - und sei es nur in der Herstellung - sind kohlenstoffbasiert und emittieren unter anderem bei der Zersetzung große Mengen an Methan, ein Treibhausgas, das potenziell bedrohlicher ist als CO2. Unser Ziel ist also, neue Materialien herzustellen, die die Treibhausgasemissionen reduzieren und so zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen.

Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?

In meinem Institut charakterisieren wir Materialien, untersuchen ihre Grenzflächeninteraktionen, wie sie in realen Anwendungen funktionieren, und entwickeln auf dieser Basis neue, klimafreundlichere Materialien. Wir testen diese zum Beispiel für die Anwendung in der Biomaterialforschung und untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Materialien und biologischen Zellen oder Geweben. Die ursprüngliche Forschung des Instituts auf dem Gebiet der Photoelektrochemie wird selbstverständlich beibehalten. Neben der Biomaterial- und Wasserstoffforschung möchte ich aber auch mit den anderen Instituten des Zentrums kooperieren - beim Thema Nachhaltigkeit zum Beispiel mit dem Climate Service Center Germany (GERICS). Die Kombination von Material- und Klimaforschung in einem Zentrum ist sehr selten und einer der Gründe, warum ich mich für Hereon entschieden habe.

Der Umzug von Kalifornien nach Deutschland muss eine große Umstellung gewesen sein. Haben Sie sich inzwischen gut eingelebt?

Der Umzug und die damit verbundene Organisation verliefen für uns sehr reibungslos. Meine ältere Tochter hat gerade das erste Schuljahr beendet und meine beiden Töchter haben bereits einen Platz in Berlin für das nächste Schuljahr. Sie sind von dem Umzug nach Deutschland sehr begeistert. Für mich war es wichtig, dass sich ihr und unser Leben nicht von heute auf morgen ändert. In den letzten Monaten konnte ich hauptsächlich von Kalifornien aus arbeiten, aber jetzt bin ich sehr froh, endlich langfristig vor Ort zu sein.

Was sind Ihre nächsten Schritte?

Bei der Neuausrichtung des Instituts wird es zunächst darum gehen, unsere Struktur intern auszubauen und den Austausch mit den anderen Hereon-Instituten zu verstärken. Dann wollen wir aber auch nach außen hin bekannter werden. Denn die neue Ausrichtung unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz, der das Hereon seit langem auszeichnet. Und genau diesen Ansatz, bei dem die Expertise verschiedener Forschungsrichtungen ineinandergreift, brauchen wir, um große Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen.

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Dr. Francesca Toma

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