SOOP
Der Ozean bedeckt über 70 % der Erdoberfläche und spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des globalen Klimas, bei der Sicherung von Lebensgrundlagen und als Basis der „Blauen Wirtschaft“. Für ein effektives Management und die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen sind zuverlässige Informationen und Wissen über den Ozean unerlässlich. Allerdings sind weniger als ein Drittel der Ozeanbeobachtungen langfristig finanziert, was dazu führt, dass der Ozean in vielen Bereichen unzureichend überwacht wird. Forschungsschiffe sind oft überbucht, und die Datenerfassung wird durch kurzfristige, projektbasierte Ansätze erschwert. Es besteht ein dringender Bedarf an umfassenderen Vor-Ort-Beobachtungen, um nachhaltige Entscheidungen zu unterstützen und den langfristigen Schutz und die Nutzung des Ozeans für die Blaue Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt zu sichern.
Technologien zur Meeresbeobachtung werden oft von kleinen Unternehmen entwickelt, denen es an Ressourcen fehlt, um auf größeren Märkten wettbewerbsfähig zu sein. Diese Unternehmen stehen vor hohen Entwicklungskosten und können die Kundenbedürfnisse häufig nicht ausreichend erfüllen, was die Verbreitung und Nutzung dieser Technologien einschränkt. Dazu kommt die mangelnde Interoperabilität zwischen verschiedenen Technologien und die geringe Innovationsrate in der Datenerhebung, was den Fortschritt zusätzlich bremst.
SOOP begegnet diesen Herausforderungen, indem es eine Plattform für Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft schafft, um nachhaltige Meeresbeobachtungen zu fördern und Kompetenzen zu stärken. SOOP unterstützt die gemeinsame Entwicklung von Technologien, Standards und Best Practices, die speziell für die Interoperabilität auf nicht-wissenschaftlichen Infrastrukturen ausgelegt sind. Dieser Ansatz senkt die Hürden für neue Akteure, ermöglicht die nahtlose Integration in bestehende Systeme und fördert automatisierte, kostengünstige Beobachtungslösungen, wodurch die Meeresüberwachung einem breiten Spektrum an Akteuren zugänglich gemacht wird.
Als Innovationsplattform bietet SOOP Zugang zu einem offenen Labor, in dem neue Technologien und Datenprodukte gemeinsam entwickelt werden. Wissenschaftliche Infrastrukturen werden aktiviert, und ein globales Netzwerk engagierter Ozeanbeobachter entsteht. Das fördert die Entwicklung nachfragegesteuerter Technologien, erschließt neue Märkte und schafft einen wachsenden Bedarf an Ozeandaten und -wissen, der die Kapazitäten der Meeresüberwachung über herkömmliche Forschungsschiffe hinaus erweitert.
SOOP geht über die reine Technologieentwicklung hinaus und deckt den gesamten Prozess ab – von der Beobachtung und Datenerfassung bis hin zur Bereitstellung nutzbarer Informationen. Durch die gemeinsame Entwicklung von Lösungen, die die Nachfrage nach Ozeandaten steigern und neue Märkte erschließen, trägt SOOP erheblich zur Verfügbarkeit von Ozeandaten und -wissen bei und unterstützt die nachhaltige Nutzung des Ozeans für Wirtschaft und Gesellschaft. Dieser Ansatz stellt sicher, dass die Datenqualität durch etablierte Standards gewährleistet ist und der Ozean langfristig konsistent und präzise überwacht wird.
Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Industrie demokratisiert SOOP den Zugang zu Ozeaninformationen und fördert die Entstehung eines innovativen Marktes für Meeresbeobachtungen. SOOP hat Strukturen geschaffen, um nicht-wissenschaftliche Akteure in die Meeresüberwachung einzubeziehen – durch Kommunikation, Interaktion und die Sicherstellung der Datenqualität. Durch die einfache Bereitstellung von Daten und die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit eröffnet SOOP neue Möglichkeiten für Akteure der Blauen Wirtschaft. Dieser ganzheitliche Ansatz – von der Technologieentwicklung und Datennutzung bis zur Schaffung neuer Geschäftsmodelle – positioniert SOOP als zentralen Akteur in der New Blue Economy.