PhytoDive - Noctiluca
Im PhytoDive-Projekt untersuchen wir die Auswirkungen der schädlichen Algenart Noctiluca auf das Ökosystem der Nordsee.

Der methodische Ansatz des PhytoDive-Projekts: Kombination traditioneller Methoden (Netz-, Flaschen- und Eimerbeprobung) mit neuartigen Technologien wie Durchflussmikroskopie (FlowCam), Unterwasserkameras (CPICS, VPR), automatischen Messsystemen (FerryBox) und Fernerkundung.
Das PhytoDive-Projekt zielt darauf ab, neue Erkenntnisse über die Rolle der Phytoplanktonvielfalt und -produktivität für den Kohlenstoffkreislauf in Küstengebieten und die Dynamik des Nahrungsnetzes auf globaler Ebene zu gewinnen, indem Techniken wie Fernerkundung, Unterwasserkameras und automatische Messsysteme kombiniert werden. Die Anwendung eines ganzheitlichen Probenahmekonzepts ist für die Bewertung des Verhaltens von Plankton in situ (Ernährung, Fortpflanzung, Interaktion...) sowie für das Verständnis der vertikalen und horizontalen Dynamik von Phytoplanktonblüten von wesentlicher Bedeutung.
Die schädliche Algenart Noctiluca scintillans
Im Rahmen des PhytoDive Projekts hat die Abteilung „Biologische Kohlenstoffpumpe” im Sommer 2022 drei Fahrten um Helgoland (Deutschland) durchgeführt. Während dieser Fahrten blühte der Dinoflagellat Noctiluca scintillans. Diese Art ist als „trophische Sackgasse“ und „Störfaktor“ in der Nahrungskette bekannt und führt in den betroffenen Gebieten zu einer verringerten Produktivität und massenhaftem Auftreten von Quallen. Aus diesem Grund wird sie auch als schädliche Algenart eingestuft. Die während dieser Fahrt mit dem Continuous Plankton Imaging and Classification Sensor (CPICS) und dem Video Plankton Recorder (VPR) aufgenommenen Bilder wurden mit Hilfe von maschinellen Lernen analysiert und gaben Aufschluss über die in situ Fütterungsstrategien von N. scintillans, die Art seiner Beute und die Interaktionen mit anderen Organismen. Diese Informationen sind äußerst wertvoll, um das Verständnis über die funktionelle Rolle und die Dynamik dieses potenziell wichtigen Dinoflagellaten in der Deutschen Bucht unter zukünftigen Klimabedingungen zu erweitern.

N. scintillans Blüte im Juni 2022 in verschiedenen Maßstäben: aus dem Weltraum (oben links; Sentinel-2-Satellit, Nordöstliche Deutsche Bucht); vom Forschungsschiff Ludwig Prandtl (unten links; Foto: Katharina Kordubel, Helgoland, Deutschland); und aus dem Wasser (rechts; CPICS, Helgoland, Deutschland).
Beteiligte Abteilungen
Kontakt

Abteilungsleiter
Biologische Kohlenstoff Pumpe
Tel: +49 (0)4152 87-2371