GKSS-Wissenschaftler für internationalen Innovationspreis nominiert
Der Chemiker Professor Dr. Andreas Lendlein wurde vom World Technology Network (WTN) in der Kategorie „Gesundheit & Medizin“ für den Innovationspreis in New York nominiert. Lendlein leitet das Institut für Polymerforschung am Standort Teltow bei Berlin der GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH.
Außergewöhnliche Karriere

Professor Dr. Andreas Lendlein ist gemeinsam mit Professor Dr. Robert Langer vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) nominiert. Damit werden ihre bahnbrechenden Arbeiten zu im Körper abbaubaren Biomaterialen mit "Formgedächtnis" gewürdigt. Nach seiner Promotion als Chemiker 1996 an der ETH Zürich habilitierte Professor Lendlein 2002 an der RWTH Aachen.
Von 1997 bis 1998 arbeitete er als Gastwissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Neben seiner Leitung des Instituts für Polymerforschung der GKSS ist Lendlein seit 2002 Professor für Materialien in den Lebenswissenschaften an der Universität Potsdam. Zusätzlich ist der 36jährige Chemiker seit 2004 Universitätsprofessor an der RWTH Aachen und Gründungsdirektor des dortigen Institutes für Technologie und Entwicklung von Medizinprodukten.
Netzwerk zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Das WTN ist ein globales Netzwerk, dessen Mitglieder in Wissenschaft und Wirtschaft außergewöhnliche Technologien bis zur Marktreife bringen. Die im Netzwerk vereinten Disziplinen reichen von Biotechnologie über Energie bis zu Medien und Weltraumtechnik. Die jetzt für den Innovationspreis vorgeschlagenen besten fünf einer Disziplin wurden von den rund 800 Mitgliedern des Netzwerkes aus über 60 Ländern nominiert. Aus jeder der 20 Kategorien wird eine Kandidatin oder ein Kandidat am 15. November in San Francisco mit dem World Technology Network Award geehrt.
Regenerative Medizin in Teltow
Die Forschungsarbeiten am Standort Teltow des Instituts für Polymerforschung der GKSS sind innerhalb des Programms “Regenerative Medizin” eingebunden in den Forschungsbereich ”Gesundheit” der Helmholtz-Gemeinschaft.
“In unserem Institut in Teltow entwickeln wir Kunststoffe für die Medizin. Dabei besteht die Kernkompetenz des Instituts für Polymerforschung in der Entwicklung bioabbaubarer und biostabiler Materialien und deren Verarbeitung zu Fasern, Folien, Membranen und porösen Strukturen aus Lösung oder Schmelze”, erklärt Professor Lendlein, Sprecher des Helmholtz-Programms “Regenerative Medizin”.
Diese Biomaterialien finden Anwendung in Implantaten, Wirkstoffdepots und medizinischen Geräten und werden vor dem Einsatz auf Zell- und Gewebeverträglichkeit getestet. Dabei stehen die minimalinvasive Chirurgie („Knopflochchirurgie“) und die Regenerative Medizin, die sich mit der Wiederherstellung funktionsgestörter Zellen, Geweben und Organen befasst, im Vordergrund.