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Forschungsdaten transparent und nachhaltig verfügbar machen

Förderung für drei NFDI-Konsortien mit Beteiligung von Forschenden des Hereons

Um die enorme Herausforderung des Aufbaus einer gemeinsamen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI zu gestalten, arbeiten deutschlandweit Forschungsbereiche in fachspezifischen Konsortien zusammen. Insgesamt zehn Konsortien wurden jetzt bewilligt und erhalten eine fünfjährige Förderung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz GWK. An drei der Konsortien sind Forschende des Helmholtz-Zentrums Hereon beteiligt.

Nfdi

In der NFDI bestehende Forschungsdatenservices vernetzt. Grafik: DFG

Die GWK folgt damit der Empfehlung des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG eingesetzten NFDI-Expertengremiums. Die Förderung geht von Oktober 2021 bis September 2026. Insgesamt hatten sich in dieser zweiten Ausschreibungsrunde für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI 18 Konsortien in einem kompetitiven Verfahren um die Förderung verschiedener wissenschaftlicher Bereiche beworben, von denen 10 zur Förderung empfohlen wurden.

DAPHNE4NFDI

DAPHNE4NFDI (DAta aus PHotonen- und Neutronenexperimenten für NFDI) ist eine Initiative von mehr als 5500 Neutronen- und Photonennutzerinnen und -nutzern in Deutschland, die aus den unterschiedlichsten Disziplinen kommen. Diese Gemeinschaft steht vor der gemeinsamen Herausforderung, dem steigenden Bedarf an der schnellen Analyse großer Datenmengen und Datentransferraten gerecht zu werden. DAPHNE4NFDI wird vom Deutschen Elektronensynchrotron DESY geführt. Vom Helmholtz-Zentrum Hereon sind die Wissenschaftler Dr. Sebastian Busch und Dr. Jörg Hammel als Ko-Sprecher involviert.

Im Bereich der Photonen- und Neutronenforschung werden derzeit von Forschenden an Großforschungseinrichtungen jährlich mehr als 28 Petabyte (PB) an Daten produziert, wobei einzelne Experimente teilweise über eine Million Dateien erzeugen. Um diese Daten schnell, effizient und vollständig - möglichst noch während des Experiments - auswerten zu können, ist eine neue Generation der Datenhandhabungsinfrastruktur erforderlich. Um Daten zukunftsfähig zu machen, sind auch neue Arbeitskonzepte erforderlich. Dazu gehören durchsuchbare Kataloge für Daten und Analysewerkzeuge ebenso wie die Erfassung möglichst vieler Parameter in digitaler Form während des Experiments (elektronische Laborbücher). Ein weiteres zentrales Thema ist die Ausbildung und Rekrutierung von jungen, klugen Köpfen für dieses wichtige Zukunftsfeld. DAPHNE4NFDI vereint Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten, Forschungsinstituten, Großgeräten und der Industrie mit dem Ziel, diese Herausforderungen der digitalen Transformation im Bereich der Photonen- und Neutronenforschung anzugehen.

Zur Pressemitteilung über DAPHNE4NFDI

NFDI-MatWerk

Das vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM koordinierte Konsortium NFDI-MatWerk besteht aus Expertinnen und Experten des Bereichs Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Eine davon ist Prof. Dr. Erica Lilleodden, Leiterin der Abteilung Experimentelle Werkstoffmechanik am Helmholtz-Zentrum Hereon.

Der angestrebte digitale Datenraum NFDI-MatWerk muss die verschiedenen hochkomplexen Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Materialdaten abbilden können und möglichst unkompliziert nutzbar sein, um Synergieeffekte entfalten zu können. Über Deutschland verteilte Daten aus den wissenschaftlichen Gruppen sollen über eine sogenannte wissensgraphbasierte Infrastruktur so angesprochen werden können, dass schnelle, komplexe Suchanfragen und Auswertungen möglich werden. Eine solche technische Errungenschaft wird auch eine hervorragende Basis für Künstliche Intelligenz der nächsten Generation im Bereich der Werkstofftechnik bieten. Als Forschungs-Community betrachten wir NFDI-MatWerk als einzigartige Chance, die zahlreichen Aktivitäten im Bereich des Forschungsdatenmanagements zu bündeln, und damit die wissenschaftliche Produktivität der Forscherinnen und Forscher zu steigern.

Zur Pressemitteilung über NFDI-MatWerk

NFDI4Earth

Das Konsortium NFDI4Earth ist ein wesentlicher Bestandteil der NFDI und bringt die führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystemwissenschaften zusammen. Dazu gehören mehr als 50 Einrichtungen; eine davon ist das Helmholtz-Zentrum Hereon mit Ulrike Kleeberg, Abteilungsleiterin des Helmholtz Coastal Data Centers. Koordiniert wird NFDI4Earth von der TU Dresden.

NFDI4Earth kümmert sich um die digitalen Bedürfnisse der Forscherinnen und Forscher in den Erdsystemwissenschaften. Eine Vielzahl von Sensor- und Simulationsdaten in sehr hoher räumlicher, zeitlicher und thematischer Auflösung führt zu rasant steigenden Datenmengen. Die Beschreibung und Bewertung von Erdsystemprozessen, ihren Abhängigkeiten und Veränderungen erfordert daher dringend ein effizientes Forschungsdatenmanagement sowie leistungsfähigere Kollaborationsumgebungen für die gemeinsame, disziplinübergreifende Datenanalyse.

Zur Website des Konsortiums NFDI4Earth

Über NFDI


Der 2020 gegründete Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI e.V.) ist eine wissenschaftsgetriebene Initiative, um Forschungsdaten aus dem deutschen Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu vernetzen und nachhaltig nutzbar zu machen. NFDI ist als ein Netz unabhängiger Konsortien organisiert, die von Bund und Ländern in einem kompetitiven Verfahren in drei Antragsrunden zur Förderung ausgewählt und dann jeweils für bis zu zehn Jahre gefördert werden.

Die nationale Forschungsdateninfrastruktur soll die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung systematisch erschließen, nachhaltig sichern und zugänglich machen sowie (inter-)national vernetzen. Sie wird in einem aus der Wissenschaft getriebenen Prozess als vernetzte Struktur eigeninitiativ agierender Konsortien aufgebaut.

Mehr Infos auf den Seiten der DFG

Kontakt


Dr. Sebastian Busch Abteilungsleiter Neutronenstreuung

Tel: +49 (0) 89 289-10764

E-Mail Kontakt
Website

Institut für Werkstoffphysik
Helmholtz-Zentrum Hereon

Prof. Dr. Erica Lilleodden Abteilungsleiterin Experimentelle Werkstoffmechanik

Tel: +49 (0)4152 87-2550

E-Mail Kontakt
Website

Institut für Werkstoffmechanik
Helmholtz-Zentrum Hereon

Ulrike Kleeberg Abteilungsleiterin Helmholtz Coastal Data Center, HCDC

Tel: +49 (0)4152 87-1583

E-Mail Kontakt
Website

Institut für Kohlenstoff-Kreisläufe
Helmholtz-Zentrum Hereon

Gesa Seidel Pressereferentin

Tel: +49 (0)4152 87-1784

E-Mail Kontakt

Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Hereon