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Weichen stellen für Anpassungen: Der IPCC-Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung

Wirbelstürme, Meeresspiegelanstieg, Dürren: Dass der Klimawandel gerade ärmere Länder bedroht, wurde 2015 im Pariser Klimavertrag offiziell anerkannt. Was Politik und Gesellschaft jetzt dafür tun können, die Erderwärmung bei 1.5 Grad Celsius aufzuhalten und welche Folgen diese Erderwärmung hätte, klärt ein Sonderbericht des Weltklimarates IPCC.

Wirbelstürme, Meeresspiegelanstieg, Dürren: Dass der Klimawandel gerade ärmere Länder bedroht, wurde 2015 im Pariser Klimavertrag offiziell anerkannt. Was Politik und Gesellschaft jetzt dafür tun können, die Erderwärmung bei 1.5 Grad Celsius aufzuhalten und welche Folgen diese Erderwärmung hätte, klärt ein Sonderbericht des Weltklimarates IPCC. Eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger wird in Südkorea auf der IPCC-Plenarsitzung verabschiedet und am 8. Oktober 2018 offiziell vorgestellt. Einzige deutsche Koordinierende Leitautorin des Berichtes ist Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany, GERICS, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht.

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Der Weltklimarate IPCC lässt derzeit einen Sonderbericht erstellen: Der IPCC-Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung [Logo: IPCC]

89 internationale Autorinnen und Autoren arbeiteten an dem neuen IPCC-Sonderbericht. Prof. Dr. Daniela Jacob ist eine von drei Klimaforschern einer deutschen Einrichtung und leitet ein Kapitel über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit. Als einzige deutsche Koordinierende Leitautorin (CLA) verantwortet sie 60 des insgesamt 200 Seiten umfassenden Reportes. Gemeinsam mit zwei weiteren CLAs leitet sie das 18köpfige Autorenteam ihres Kapitels.

Der Sonderbericht ist von hoher politischer Relevanz: Die UN-Klimarahmenkonvention bat den IPCC den Sonderbericht zu erstellen, dieser entsteht also erstmals auf Wunsch der Vertragspartner des Pariser-Klimavertrages. Die Vertragspartner erhoffen sich damit Aufklärung über die Risiken und Chancen einer um 1,5 °C und um 2 °C erwärmten Welt.

Sorgfältiger Prozess

Prof. Dr Daniela Jacob

Die einzige deutsche Koordinierende Leitautorin des Berichtes ist Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany, GERICS, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. [Foto: HZG/Christian Schmid]

Die Leitautoren überprüfen und bewerten systematisch sämtliche relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zur Auswirkung der globalen Erwärmung um 1,5 °C auf Mensch und Natur existieren. Daniela Jacob: „Wir haben rund 1000 wissenschaftliche Artikel ausgewertet. Anschließend wurde unsere Arbeit in mehreren Runden zunächst durch Experten und dann durch die Regierungen überprüft. Da kamen auf den 60 Seiten mehr als 10.000 Kommentare zusammen.“

Die im mehrstufigen Review-Prozess aufgekommenen Rezensionskommentare müssen alle beantwortet und dokumentiert werden. Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, die alle Autoren ehrenamtlich einsetzen. Daniela Jacob: „Da ich bereits 2014 Leitautorin eines Weltklimaberichtes war, kannte ich den Arbeitsumfang und wusste worauf ich mich einlasse. Und natürlich ist die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit Autoren aus der ganzen Welt extrem wertvoll. Außerdem beflügelt uns alle die Aussicht, mit diesem Report etwas bewegen zu können.“

Der Sonderbericht soll im Oktober 2018 durch die Vertragspartner der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) verabschiedet werden. Damit soll er für den „Facilitative Dialouge“, jetzt „Talanoa Dialoug“ genannt, auf der COP24 in Kattowice im Dezember 2018 vorliegen.

Weitere Informationen:

Am 9. Oktober 2018 steht Daniela Jacob für Pressegespräche zur Verfügung. Bitte melden Sie sich dazu bei Heidrun Hillen, Telefon: 04152 87-1648 oder per E-Mail: presse@hzg.de. Siehe dazu auch unten den Pressekontakt.

Über Daniela Jacob

Prof. Dr. Daniela Jacob (57) ist Direktorin des Climate Service Center Deutschland (GERICS), einer selbstständigen wissenschaftlichen Organisationseinheit des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, und Gastprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg, Fakultät für Nachhaltigkeit. Im Juni 2010 wurde Daniela Jacob zu einem der führenden Autoren des fünften IPCC-Sachstandsberichts (Arbeitsgruppe 2) ernannt. Derzeit ist sie eine der koordinierenden Hauptautoren des Sonderberichts des IPCC über die Auswirkungen der globalen Erwärmung um 1,5 ° C über dem vorindustriellen Niveau. Sie koordinierte sie unter anderem das internationale europäische Forschungsprojekt (EU-FP7) IMPACT2C, das die Auswirkungen von einer 2 °C globalen Erwärmung auf verschiedene Sektoren untersuchte. Sie ist Mitglied in mehreren Komitees und Ex-officio Mitglied der "Earth League", einer internationalen Allianz prominenter Wissenschaftler aus erstklassigen Forschungseinrichtungen. Ihre Forschungsschwerpunkte und Interessengebiete sind die regionale Klimamodellierung und der Wasserkreislauf. Darüber hinaus ist Daniela Jacob Chefredakteurin der Zeitschrift "Climate Services", einer neuen wissenschaftlichen Zeitschrift, die sie zusammen mit dem Elsevier Verlag gegründet hat.

Der Titel des Berichts lautet (IPCC-Deutschland):

1,5 °C globale Erwärmung – Der IPCC-Sonderbericht über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber vorindustriellen Niveau und die damit verbundenen globalen Treibhausgasemissionspfade im Zusammenhang mit einer Stärkung der weltweiten Reaktion auf die Bedrohung durch den Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und Bemühungen zur Beseitigung von Armut.

Pressekontakt

Heidrun Hillen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel: +49 (0)4152 / 87 - 1648

E-Mail Kontakt

Climate Service Center Germany (GERICS) / Helmholtz-Zentrum Geesthacht