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| Pressemitteilung GKSS Forschungszentrum Geesthacht

GKSS investiert zwölf Millionen Euro in neuartiges Beobachtungs-System für die Nordsee

Mit dem Großprojekt COSYNA (Coastal Observation System for Northern and Arctic Seas) entsteht im Bereich der deutschen Nordsee ein umfassendes Beobachtungs-System zur Erfassung, Vorhersage und wissenschaftlichen Analyse des aktuellen Zustandes und Entwicklung des Küstenmeeres. Koordiniert wird das Projekt vom GKSS-Forschungszentrum Geesthacht.

Mit dem Großprojekt COSYNA (Coastal Observation System for Northern and Arctic Seas) entsteht im Bereich der deutschen Nordsee ein umfassendes Beobachtungs-System zur Erfassung, Vorhersage und wissenschaftlichen Analyse des aktuellen Zustandes und Entwicklung des Küstenmeeres. Koordiniert wird das Projekt vom GKSS-Forschungszentrum Geesthacht.

Ein Messpfahl des GKSS-Foschungszentrums vor der nordfriesischen Küste.

Foto: HZG/Christian Schmid

„Zu den größten Problemen der Küsten und Meere zählen heute Überfischung, Überdüngung und der Eintrag schädlicher Stoffe – hinzukommen noch die Auswirkungen des Klimawandels. Jedoch fehlen uns die wissenschaftlichen Werkzeuge, um Parameter wie etwa Strömungen, Wassertemperatur oder Algenkonzentration präzise beurteilen und vorhersagen zu können“, erklärt Prof. Dr. Franciscus Colijn, Leiter am Institut für Küstenforschung des GKSS -Forschungszentrum Geesthacht.

„Mit den umfangreichen Daten von COSYNA hoffen wir die Entwicklung des Systems der Küstenmeere in Folge physikalischer, ökologischer und biogeochemischer Prozesse im Detail besser verstehen zu können und so deren Vorhersehbarkeit zu ermöglichen“, so Colijn.

Für das Messnetz COSYNA stellt die Helmholtz-Gemeinschaft Gelder in Höhe von 12 Millionen Euro zu Verfügung. COSYNA soll später auf das arktische Meer ausgeweitet werden. Ein nationaler Auftaktworkshop findet am 15. Januar 2009 am Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg statt.

Beobachten, verstehen, vorhersagen

Zur Arbeitsweise der Forscher: Die von den Wissenschaftlern eingesetzten automatisierten Messsysteme wie etwa Radartechnik, Messbojen oder Erdbeobachtungssatelliten ermitteln zum Beispiel die Strömungsverhältnisse, den Salz- oder Sauerstoffgehalt, die Temperatur, Seegang oder Konzentration von Algen.

Diese Daten speisen die Geesthachter Küstenforscher in komplexe Simulationsmodelle ein, mit deren Hilfe der physikalische, ökologische und biogeochemische Zustand der Nordsee in vollständiger hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung abgeleitet wird. Erstes Ziel der Modellierung sind Kurzfristprognosen über die Strömungsverhältnisse in der Nordsee.

Das GKSS-Forschungsschiff "Ludwig Prandtl" vor einer  Messboje in der Nordsee. Durch ihren geringen Tiefgang kann die "Ludwig Prandtl" vor allem in flachen Küstengewässern eingesetzt werden.

Foto: HZG/ Christian Schmid

Das komplexe Mess- und Modellsystem COSYNA verbessert das Verständnis des Systems Nordsee und erlaubt so fundierte Analysen der Risiken und Möglichkeiten des derzeitigen Klimawandels sowie der Nutzung der Nordsee.
Hierdurch werden Grundlagen für das Management der Küsten zur Verfügung gestellt.

Konkrete Forschungsfragen könnten in Zukunft sein:
Wie ändern sich kurz- und langfristig Intensität und Verteilung von Strömung, Seegang, Salz- und Säuregehalt?
Wie wirkt sich ein Temperaturanstieg auf das Ökosystem aus?
Was steuert das Auftreten von Algenblüten oder Quallenschwärmen?
Welche Zonen im Wattenmeer müssen bei Ölunfällen am dringlichsten geschützt werden?



COSYNA wird in enger Abstimmung und Kooperation mit dem Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) und den zuständigen Behörden von Bund und Ländern entwickelt. In einem ersten Schritt wird eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, wie COSYNA mit Beobachtungssystemen der Nordseeanrainerstaaten künftig verknüpft werden kann.

Weiterführende Informationen:


Detaillierte Informationen zu COSYNA finden Sie unter:

Webseite "COSYNA" Küstenmeere beobachten und managen (pdf) - Artikel im Magazin "unter uns"

Bildmaterial


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Das GKSS-Forschungsschiff "Ludwig Prandtl" vor einer  Messboje in der Nordsee. Durch ihren geringen Tiefgang kann die "Ludwig Prandtl" vor allem in flachen Küstengewässern eingesetzt werden.  Foto: HZG/ Christian Schmid

Das GKSS-Forschungsschiff "Ludwig Prandtl" vor einer Messboje in der Nordsee. Durch ihren geringen Tiefgang kann die "Ludwig Prandtl" vor allem in flachen Küstengewässern eingesetzt werden.

Foto: HZG/ Christian Schmid

Ein Messpfahl des GKSS-Foschungszentrums vor der nordfriesischen Küste.

Ein Messpfahl des GKSS-Foschungszentrums vor der nordfriesischen Küste.

Copyright: HZG/Christian Schmid

Eine Messboje des GKSS-Forschungszentrums vor der nordfriesischen Küste.

Eine Messboje des GKSS-Forschungszentrums vor der nordfriesischen Küste.

Copyright: HZG/Christian Schmid

Wellenradar und Leuchtturm auf Sylt

Wellenradar auf Sylt.

Copyright: HZG/Friedwart Ziemer

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Dr. Torsten Fischer

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